In sieben Schritten raus aus dem Hamsterrad

Ebikon, 6. September 2017 – Monika Lanz hat uns folgendes geschickt, eine Art Anleitung in sieben Schritten, um «da rauszukommen und neue Ziele anzustreben». Eigentlich geht es darum, die eigene Fee zu werden. Also: Lesen!

«Wer sich auf die sieben Schritte einlässt, kennt seine Situation genau und das erlaubt, Ziele konkret zu formulieren», weiss Monika Lanz. Photo: Monique Wittwer

Einige Stunden nach ihrem Interview hat uns Monika Lanz diese Anleitung verfasst. Monika stützt sich dabei nicht nur auf ihre Erfahrungen als Coach und aus der Tiefenpsychologie. Sie integriert auch vielerlei wissenschaftliche Erkenntnisse wie z.B. die Salutogenese von Aaron Antonowsky, auch die Modelle von Michael Tischinger und anderen. Monika kristallisiert daraus folgende Anleitung heraus – «sie funktioniert, ich weiss es zu gut aus eigener Erfahrung», sagt Monika. Also los:

Am besten nimmst du dich zunächst – auch wenn nur für kurz – aus dem Alltag raus: Geh an einen Ort, an dem du dich wirklich wohl fühlst – in den Wald, auf einen Spaziergang, ans Wasser oder in deinen Lieblingsraum, egal. Höre auf dich!

Und schon fällt der erste Schritt leicht.

Lass dir dann Zeit für die Schritte: Einer pro Tag reicht. Vielleicht lässt du dir zwei Tage Zeit, eine Woche bis zum nächsten – solange du dran bleibst: Unsere Seele, das Unbewusste, „weiss“ und erkennt zwar auf Anhieb, wenn wir einmal still werden („innere Stimme“, „Intuition“). Veränderungen wirklich umzusetzen, dafür lässt sie sich anderseits viel länger Zeit, als es unsere hektische Zeit und auch wir selber oft möchten. Sich Zeit zu lassen ist gesund!

Wer ganz mutig ist, fragt auch mal FreundInnen nach ihrem Eindruck. Wie sehen sie dich? Was sagen sie zu deinen Emotionen, deiner Lustlosigkeit bis hin zu deinem Verdruss? Wir lernen gerade mit solchen „Spiegeln“ besonders gut. Dann kanns losgehen: Freu dich aufs Entdecken und Sein mit deinen Erkenntissen!  

1 Den Impuls wahrnehmen, «dass da etwas nicht stimmt». Diesen Impuls zulassen, ihn nicht weghaben oder gar wegdiskutieren wollen, sondern diesen Impuls wenigstens sich selbst gegenüber offen zugestehen.

2 Diese Situation akzeptieren:«Da stimmt etwas nicht und ja, es ist so, ich akzeptiere das.»Der Grund: Wenn ich die Situation nicht akzeptiere, bleibe ich im Widerstand, und dieser Widerstand verbraucht unerhört viel Energie.

3 Eine wertfreie Position einnehmen: Versuchen, sich von dieser «negativen» Emotion zu distanzieren: zum Beobachter werden. Dazu kannst du dir zum Beispiel vorstellen, dein Leben, deinen Alltag aus der Vogelperspektive zu sehen. Oder du schlüpfst in die Rolle eines Ausserirdischen: Er wird unsere zeitweiligen Gefühlsausbrüche kaum verstehen... – In dieser Beobachterposition werden wir wertfrei(er)! Das allein kann befreien; auch Humor ist ein toller Begleiter!

4 Die Störungen identifizieren: Aus der Sicht des Beobachters benenne ich nun, was genau mich – diese konkretet Person da – wirklich «stört». Was genau ist noch nicht, wie ich es mir wünsche? Mach eine Liste!

5 Das Gute erkennen: Ich frage mich, was ich aus der Liste lernen kann. Hat die aktuelle Situation oder auch die Lebenssituation oder einfach das, was mich stört, auch etwas Gutes? Das ist eine ganz spannende Frage: Sie bringt mich aus der Situation heraus und lässt mich diese Situation aus einer neuen Sicht betrachten – ich gebe ihr einen neuen Rahmen. Auf Englisch heisst das «reframe». Jede Medaille hat zwei Seiten.

Um das Gute zu erkennen (und für gute Laune!) kann zudem die Frage helfen: Wofür kann ich eigentlich täglich dankbar sein? Auch wenn es so etwas vermeintlich Kleines ist wie das Blümchen am Wegrand oder ein Lächeln eines Passanten oder der Verkäuferin, wenn ich mir meinen Kaffee und Gipfeli in der Bäckerei mitnehme: Dankbarkeit versetzt mich in eine ganz andere Stimmung als die Griesgrämigkeit von gestern. – Ich habe die Wahl. Meine Gedanken treffen sie, in jedem Moment.

6 Es ging bis hier nicht anders, ab jetzt geht es aber anders weiter: Jetzt stelle ich mir die Frage, wie ich überhaupt in diese Situation gekommen bin. Erkenne den Weg, den du bis hierher genommen hast. Werde dir dieses Weges bewusst, gestehe ihn dir ein – und gestehe dir das zu! –, und zwar ohne zu urteilen. Das allein kann heilsam sein. Denn so erkennst du, dass du bis hierher gar nicht anders gekonnt hast. Und dank dieser Erkenntnis wirst du ab hier und jetzt anders vorwärtsgehen können.

7 Schliesslich deine Wünsche: Wenn eine Fee käme und du hättest drei Wünsche frei: Welche drei Dinge genau müssten sich ändern, damit du dich gut fühlst, auch im Beruf? Wenn du dir diese Dinge vorstellst, darfst und sollst du alle Sinne einbeziehen: Was siehst du? Was hörst und riechst du? Was schmeckst du? Wie fühlt sich der Alltag, auch der Arbeitsalltag, dann konkret an – auch körperlich? Wie fühlst du dich? Wo «sitzt» das gute Gefühl?

Das Resultat: Du kennst deine Situation genau. Du weisst, wie du in sie hineingekommen bist. Und du hast ein Gefühl der Freiheit erreicht, der Distanz. Das erlaubt es dir, drei konkrete Wünsche – Ziele – zu formulieren, es dürfen auch mehr oder weniger sein. Und jetzt – willst du diese Wünsche wahr werden lassen.

Dazu hat Monika eine weitere Anleitung: In sieben Schritten Stärken finden und umsetzen.

Berufskompetenzen

Entscheidend für den Praxiserfolg

Berufskompetenzen

Umgang mit anderen und sich selbst

Ein Berufskompetenzen-Beispiel

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