Etwas Öl, los geht's
Ebikon, 9. November 2017 – Und schon wird massiert. So ist auch unser neuer Studiengang Medizinische MasseurIn (eidg. FA): Hast du dich entschieden, geht's los, und zwar sofort.
Da wird gleich losgearbeitet: Dozentin Karin Stettler zeigt die Massage-Techniken vor, dann wird geübt und individuell kontrolliert und verbessert. Hier am Grossen Schnuppertag 2017, im Unterricht ist das genau so. Photo: Monique Wittwer
Ja, es geht wirklich sofort los. Denn Einstiegsmodule in alles, was für den Studiengang Medizinische MasseurIn (eidg. FA) nötig ist, gibt es während des ganzen Jahres: also in Bindegewebs-, Fussreflexzonen- und Klassische Massage, auch in Manuelle Lymphdrainage; dazu Hydrotherapie und Wickel, auch Elektrotherapie, je ein Modul.
Wozu das alles? Nun ja: Grümpelturnier. Rücken- und Kopfschmerzen. Durch den Büroalltag sitzen. Durch den Rest des Alltags. Auto-, Velo-, Haushaltsunfall. Die letzten Schwünge ins Tal, die dann doch zu viel waren. Die zweite Runde um den Rotsee. Nach der Kreuzband-OP. Ödeme. Ohne Pferd über das Hindernis. Stress. Verletzung im Yoga (ja, das gibt’s). Pure Unvernunft, die sowieso.
Und vieles mehr: Unser Bewegungsapparat hat seine Anfälligkeiten, besonders in unserer Ära des Sitzens, ist er doch ausgerichtet darauf, 20 Kilometer pro Tag zu laufen und zu rennen, doch jetzt rostet er ein. Es folgen Fehlhaltungen, abnorme und pathologische Zustände, Schmerzen, chronische Beschwerden und funktionelle Erkrankungen.
Die Mittel der Medizinischen MasseurIn
Als Medizinische MasseurIn bietest du mindestens Linderung, oft sogar Heilung. Deine Mittel: dein Wissen, deine Fragen, dein Zuhören, deine Hände, deine Übung, deine Wahrnehmungsfähigkeit. Du erfasst einen klaren Befund, erarbeitest einen Behandlungsplan, führst ihn durch und kontrollierst den Erfolg, dies zu Prävention, Therapie und Rehabilitation. Deine Massageformen setzt du jeweils individuell ein – ausgerichtet auf die persönlichen Bedürfnisse und Beschwerden deiner PatientIn.
Diese Arbeit ist, im Übrigen, weniger mechanisch, als es sich gerade anhört. Wichtig sind natürlich dein manuelles Geschick und deine taktile Wahrnehmungsfähigkeit. Genauso schulen und trainieren wir aber auch deinen Sinn für die Beobachtung der Statik und Dynamik des Bewegungsapparates, dazu deine Fähigkeit, biologische Zusammenhänge patientengerecht zu kommunizieren. Was du mitbringst, sind Anpassungsfähigkeit, Belastbarkeit, Ausdauer und Verschwiegenheit. Dies alles trägt wesentlich zum Erfolg deiner Behandlungen bei.
Modular, zwei bis vier Jahre
Zurück zu den Startmöglichkeiten: «Wer sich entschieden hat, soll starten können, wann er will, zum Beispiel sofort», sagt Hein von der Schulleitung, «deshalb ist uns dieses modulare System so wichtig.»
Nun, es hat einen weiteren Vorteil. Man kann so schnell bzw. so langsam studieren, wie man will. So lässt sich der Studiengang in zwei bis vier Jahren abschliessen, man kann den Abschluss sogar noch weiter hinausplanen: einfach die Module über die gesamte Ausbildung entsprechend verteilen, entweder näher beisammen. Oder weiter auseinander, sodass man Luft hat zwischendurch. Um sich um die Kinder zu kümmern, sich zu erholen. Oder zu arbeiten, Geld braucht es ja auch.
Bundesbeiträge, Vorfinanzierung
Zu Hilfe kommt einem neu der Bund: Seit 2017 gibt es Bundesbeiträge für Ausbildungen, die zu einem eidgenössischen Abschluss führen. Im Falle des Studienganges Medizinischer Masseur (eidg. FA) sind das bis zu 9'500 Franken. Leider werden sie erst zum Zeitpunkt der Berufsprüfung ausbezahlt, also dann, wenn man Studium und Praktikum schon hinter sich und das Schuldiplom bereits gerahmt und ein paar Mal schon abgestaubt hat. Immerhin erhält man die Beiträge auch dann, wenn man die Berufsprüfung vermasselt. Man kann auch ein zweites Mal an diese Prüfung, immerhin hat man dann die Bundesbeiträge bereits in der Tasche.
Dennoch: Dieser späte Zeitpunkt der Auszahlung ist ungünstig. Und so bieten wir eine Vorfinanzierung an, zinsfrei und bis zu 40 Prozent des Schulgeldes; im Fall des Studienganges Medizinischer Masseur (eidg. FA) sind das bis zu 14'252 Franken, bei einem Schulgeld von 35'630 Franken.
Pflegefachpersonen, übrigens, brauchen im Normalfall den WestMed-Teil nicht zu absolvieren, das haben sie ja schon gelernt, und das senkt die Ausbildungskosten um bis zu 13’730 Franken. Auch MPAs und andere Gesundheitsberufe haben diesen Vorteil, zwar nicht so ausgeprägt, aber immerhin können sie auf einige Module verzichten.
Der Unterricht
Massage-DozentInnen? Da haben wir ein ganzes Team: Anja Egenlauf-Rost, Daniela Schenk, Jürg Unternährer, Karin Stettler, Michael Birchler, Monika Zurkirchen, Sandolei Lang. Alle bestens ausgebildet, immer fröhlich und hilfsbereit, mit eigener Praxis oder angestellt in einer Massage- oder Naturheilkundepraxis.
Anja, Daniela, Jürg, Karin, Michael, Monika und Sandolei zeigen euch im Unterricht gleich ganz praktisch, wie es geht, und ihr macht gleich mit. Vielleicht muss man sich da etwas dran gewöhnen, Zurückhaltung kommt nicht so vor, man übt an sich gegenseitig. Der Vorteil: Du lernst schnell.
Also, etwas Öl, und los geht’s.
Details, zum Beispiel die Einstiegsmodule und Startmöglichkeiten: