«Ich kann mich einfach selber verwirklichen»
Ebikon, 6. August 2025 – Bevor sie zur Craniosacral-Therapie fand, arbeitete Patricia Zieri als Malerin. Nach der Geburt ihrer Kinder begann für sie eine Zeit des Suchens und Ausprobierens – bis sie in der Craniosacral-Therapie ihre Berufung fand. Heute steht sie kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung.

Mittwoch bis Dienstag sowie bei Bedarf samstags empfängt Patricia Zieri ihre KlientInnen in ihrer Praxis in Stans. Bild: Heilpraktikerschule Luzern
Wie bist du zur Craniosacral-Therapie gekommen?
Ich habe vieles ausprobiert. Ich war in einer Art Selbstfindungsphase und habe viele Kurse und Seminare gemacht – vom Kreativen bis hin zu Therapieformen und Coachingthemen. Unter anderem habe ich das Reiki 1 in Luzern gemacht. Dort habe ich gemerkt, wie schön es ist, mit den Händen am menschlichen Körper zu arbeiten.
Was hat dich von Reiki zu Cranio gebracht?
Ich habe gemerkt, dass ich noch mehr Substanz möchte. Mein Interesse für den Menschen und den Körper ist sehr gross, und ich wollte noch tiefer verstehen, wie das alles wirklich funktioniert. Als ich dann nach Hause kam, hatte ich das Gefühl: Es muss doch eine Möglichkeit geben, all das, was ich gesehen, gehört, gelesen und selbst erlebt habe, in ein stimmiges Ganzes zu bringen. In diesem Moment sind mir die Erfahrungen mit meinen Kindern wieder eingefallen.
Was für Erfahrungen waren das?
Ich war mit allen dreien als Babys in der Cranio, weil sie recht unruhig waren. Meine Hebamme hatte mir das damals empfohlen – und ich habe gemerkt, wie gut es nicht nur ihnen, sondern auch mir als Mutter getan hat. Ich bin zum Teil im Sessel eingeschlafen während der Behandlung – es war einfach eine gute Erfahrung. Das hat sich bei mir eingebrannt. So bin ich dann auf die Craniosacral-Therapie zurückgekommen.
Wie ging es dann weiter?
Ich habe recherchiert und bin auf die HPS gestossen – und da war für mich sofort klar: Das ist es.
Warum hast du dich für die HPS entschieden?
Der Beschrieb hat mich sofort angesprochen. Ich hatte ein Beratungsgespräch und habe gleich gebucht. Für mich war entscheidend, dass das Studium familienkompatibel ist. Die Module sind gut verteilt, vieles kann ich von zu Hause aus machen, und die Abend- und Wochenendkurse passen gut in unseren Familienalltag. So kann ich das Ganze ohne Druck angehen.
Wie erlebst du das Studium an der HPS?
Ich empfinde es wie eine Wellenbewegung. Das Sekretariat hat meine Module gut aufgeteilt, mit regelmässigen Pausen von ein bis zwei Monaten. Das hat mir geholfen, zwischendurch durchzuatmen und Inhalte aufzuarbeiten. Es gibt schon mal Phasen, wo ich denke: «Jetzt ist es viel», aber weil ich den Studienplan im Voraus kenne, kann ich gut planen – mit meinem Mann oder den Grosseltern. Alles in allem finde ich das Studium sehr gut vereinbar mit Familie und Arbeit.
Wo stehst du aktuell im Studium?
Ich bin im letzten Drittel. Es fehlt mir noch ein Modul Cranio, dann widme ich mich im Herbst den Falldarstellungen. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr an die Abschlussprüfung gehen kann. Dann ist die schulische Reise auch bald abgeschlossen.
Was waren deine Lieblingsmodule?
Ja, auf jeden Fall die Cranio-Module – besonders jetzt, mit der Praxiserfahrung, geben mir viele Inhalte Aha-Momente. Module, bei denen ich zuerst dachte, «Wofür brauche ich das?», machen plötzlich Sinn.
Besonders eindrücklich fand ich auch die M4-Module. Wenn man offen ist, verbinden sich dort viele Puzzleteile.
Wie sieht deine Praxistätigkeit aktuell aus?
Ich teile meine Praxis mit Lisa Steffen. Wir haben uns an der HPS kennengelernt, aber sie ist inzwischen ausgelernt und bietet klassische Massagen an. Ich bin von Mittwoch bis Dienstag in der Praxis, bei Bedarf auch samstags. Ich arbeite jetzt bald seit 1,5 Jahren dort – Lisa hatte die Praxis vorher schon, ich bin dazugekommen.
Hast du noch deine Ausbildungspreise?
Ja, ich biete die Behandlungen noch zum halben Preis an. Ich habe aber auch explizit hingeschrieben, dass ich bereits am Ende meiner Ausbildung bin.
Wie erlebst du die Selbstständigkeit?
Die Selbstständigkeit hat sich ergeben. Ich habe einfach gemerkt, dass es für mich mit Vorgesetzten immer schwieriger wurde. Jetzt kann ich mich einfach selber verwirklichen. Ich kann mir den Tag selbst einteilen – gerade auch mit den Kindern ist das mega cool. Ich bin schon froh, das nimmt viel Druck aus dem Familienalltag raus. Ich schätze die Selbstständigkeit sehr. Mein Mann ist auch selbstständig und so können wir uns im Moment ganz gut ergänzen.
Bist du auf ein bestimmtes Thema spezialisiert?
Nicht direkt, aber ich merke, dass viele KlientInnen mit mentalen Themen kommen – vor allem Überforderung, Überarbeitung, das Gefühl, dass alles zu viel ist. Nicht gerade Burnout, aber oft in diese Richtung. Da arbeite ich mit ihnen an Lösungen, wie sie den Alltag entlasten können – zum Beispiel durch Wochenpläne oder kleine Veränderungen, die viel bewirken.
Hattest du schon erste Erfolgserlebnisse in der Praxis?
Ja, immer wieder. Kürzlich war eine Klientin mit Gelenkbeschwerden an der Hand bei mir. Ich habe sie mit Cranio behandelt– und zwei Tage später schrieb sie mir, dass die Schmerzen zurückgegangen seien. Solche kleinen Erfolge sind für mich das Schönste. Es geht in der Therapie genau um diese Schritte – nicht sofort alles heilen, aber eine spürbare Veränderung einleiten.
Danke vielmals Patricia!
Sehr gerne.

Patricia Zieri
Studiert bei uns Craniosacral-Therapie KT mit Ziel eidg. Diplom und bietet in ihrer Praxis in Stans Craniobehandlungen zu Ausbildungspreisen an: https://lacrania.ch