«Shiatsu erfüllt für mich einfach alles»

Ebikon, 23. Juli 2025 – Nach der Kanti machte sie den gestalterischen Vorkurs, reiste vier Monate allein durch Europa und Asien und fand dabei zu Reiki – und letztlich zu Shiatsu. Heute befindet sich Carol Eltschinger mitten in ihrer Ausbildung zur Shiatsu-Therapeutin KT.

Carol Eltschinger sitzt auf einem gelben Stuhl in einem Garten. Sie trägt eine helle Bluse, ein buntes Halstuch und helle Hose.

Carol Eltschinger fand im Shiatsu genau das, was sie schon immer fasziniert hat – das Spürbare, das man nicht sehen kann. Entdeckt hat sie es beim Einsitzen im Kurs Shiatsu Praktik. Bild: Heilpraktikerschule Luzern

Carol, warum ist Kunst nicht dein Weg gewesen?

Mir hat irgendwie der Sinn gefehlt. Ich wusste, ich möchte etwas machen, bei dem ich etwas zurückgeben kann. Klar, das kann man mit Kunst auch auf eine gewisse Weise, aber nicht so direkt, wie wenn man mit Menschen arbeitet und spürt, dass man wirklich etwas bewirken kann. Genau das hat mir damals gefehlt – und das habe ich jetzt gefunden.

Du hast also nach einem Beruf gesucht, der sinnhaft ist und bei dem du auch anderen Menschen helfen kannst?

Genau – und der am Ende auch mir selbst hilft. Ich lerne durch das Studium unglaublich viel, nicht nur für meinen späteren Beruf, sondern auch für mich persönlich und fürs Leben allgemein.

Hast du die Kunst also komplett an den Nagel gehängt?

Nicht ganz. Mein Partner und ich haben ein Atelier, in dem wir Gravuren anbieten – für Geschäfte, Accessoires und Werbeartikel. Ausserdem nehmen wir auch individuelle Aufträge an, zum Beispiel für Hochzeitsgeschenke. Ich selbst male sehr gern mit Brandmalerei, das mache ich auch auf Anfrage.

Nach dem Vorkurs bist du also vier Monate allein verreist. Wie war das?

Ich bin spontan los, ohne grossen Plan – nur die ersten drei Tage waren fix. Ich war in Deutschland, Holland, dann in Portugal und zuletzt einen Monat in Thailand, wo ich meinen Bruder besucht habe. Die Reise hat mir gut getan. Ich wollte selbstständiger werden, aus meinem behüteten Umfeld raus – und das hat funktioniert.

Wie bist du auf die Idee gekommen, eine Reiki-Ausbildung zu machen?

Nach etwa drei Wochen unterwegs habe ich gemerkt, dass mir etwas Struktur und ein Ziel fehlen. Ich habe nach einem Retreat in Portugal gesucht und bin auf Reiki gestossen.

Hattest du vorher schon Berührungspunkte mit Reiki?

Nicht direkt, aber ich habe mich schon mit 14 oder 15 mit spirituellen Themen beschäftigt – nur eben nicht mit Reiki selbst. Der Begriff Qi ist mir in dem Zusammenhang zum ersten Mal begegnet. Und da wurde mir klar: Wahrscheinlich ist dieses Qi genau das, was ich all die Zeit über gespürt aber nicht verstanden habe und genau dieses Qi habe ich im Reiki dann wiedergefunden. Deshalb hat es mich auch so gepackt.

Hattest du ein konkretes Ziel mit deiner Reise?

Nein. Ich hatte nicht mal geplant, wie lange die Reise dauern soll. Aber nach vier Monaten habe ich einfach gemerkt: Jetzt reicht es. Ich brauchte jetzt etwas Langfristiges, wie eine Ausbildung, etwas, an dem ich mich orientieren kann. Früher dachte ich, einfach in den Tag zu leben sei das wahre Leben, aber inzwischen weiss ich, dass das nicht ganz stimmt.

Wie ging’s dann weiter?

Ich habe wieder im Spital im Reinigungsdienst gearbeitet. Dann bin ich auf die Webseite der HPS gestossen und habe entdeckt, dass man gratis in Kurse reinsitzen kann. Ich war im Kurs Shiatsu Praktik – und danach war ziemlich schnell klar: Das ist es. Im Oktober 2023 habe ich dann mit der Ausbildung begonnen.

Was hat dich an Shiatsu so begeistert?

Es war vor allem ein Gefühl. Zum einen lernt man, das Qi bei sich selbst und bei anderen Menschen zu spüren. Das gibt eine ganz neue Einsicht und ein direktes Feedback während der Behandlung. Das ist nicht einfach nur Einbildung, sondern es wirkt wirklich, was wir lernen. Ausserdem fasziniert mich das riesige Spektrum der Traditionellen Chinesischen Medizin, das ja zum Glück auch im Shiatsu verankert ist. Nicht zu vergessen ist die technische Seite: Mit den Händen ganz direkt am Menschen zu arbeiten, auf dem Boden zu behandeln – das ist etwas richtig Schönes. Shiatsu erfüllt für mich einfach alles. 

Seit wann bist du mit deiner eigenen Praxis selbstständig?

Das kam bei mir eher schleichend. Vor etwa einem Jahr habe ich angefangen, nicht nur meine Familie, sondern auch Arbeitskollegen und andere, die mich dafür bezahlt haben, zu behandeln. Die Webseite gibt es erst seit kurzem, weil ich mir vorher erst klare Gedanken machen wollte – was biete ich an, was kann ich, was verlange ich dafür. Die Webseite ist für mich jetzt sozusagen der Startschuss, um während meiner Ausbildung diesen Weg weiterzugehen.

Und was bietest du an?

Da ich noch in Ausbildung bin, biete ich Shiatsu-Behandlungen und Reiki-Sitzungen zu einem reduzierten Tarif an.

Wie schaffst du es, neben deiner Praxis auch den Überblick über deine Ausbildung zu behalten?

Ich habe mir vom Sekretariat einen Ausbildungsplan erstellen lassen. Der zeigt mir genau, wie die drei Ausbildungsjahre aufgebaut sind. Das gibt mir einerseits Struktur und Halt, andererseits auch genug Flexibilität, weil ich einzelne Module verschieben kann, wenn es mal nicht passt. So verliere ich nicht den Überblick und die Ausbildung zieht sich aber auch nicht ewig in die Länge. 

Du studierst 40%, richtig?

Ja, genau. Ich habe im Schnitt etwa zwei Tage pro Woche Schule, und die restliche Zeit widme ich meiner Selbstständigkeit sowie kleinen Nebenjobs. Anfangs hatte ich das Gefühl, noch viel mehr nebenbei arbeiten zu müssen, doch irgendwann merkte ich, dass ich gar nicht richtig in das Studium hineinfinde, wenn mein Kopf mit zu vielen anderen Dingen beschäftigt ist. 

Was möchtest du zukünftigen HPS-StudentInnen weitergeben?

Gerade in einem Therapie-Studium wie an der HPS, das viel Eigeninitiative erfordert, ist es wichtig, sich voll darauf einzulassen. Ich würde allen, wirklich ans Herz legen, mit vollem Elan und echtem Interesse an die Aufgaben und das Lernen heranzugehen – das bringt unglaublich viel. Gleichzeitig sollte man versuchen, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen oder zu viel nebenbei zu arbeiten, da das blockieren kann. Das ist meine Erfahrung. Letztlich ist es ein richtiges Commitment – zumindest für mich. Wir wollen TherapeutInnen werden, und das ist etwas sehr Schönes und Bedeutendes. Es ist nicht einfach nur etwas nebenbei, sondern man bewirkt damit wirklich etwas.

Zum Abschluss – Was ist dein Lieblingsmodul an der HPS? 

Die praktischen Stunden im Shiatsu sind super. Was mir auch sehr gefallen hat, ist das Modul QiGong. Dort bekommst du nochmals auf einem anderen Weg verdeutlicht, was das Qi ist.

Vielen Dank liebe Carol. 

Danke dir. 

Carol Eltschinger

Die 22-jährige Carol Eltschinger studiert bei uns Shiatsu KT mit Ziel eidg. Diplom und bietet bereits heute Shiatsu- & Reiki-Behandlungen an: https://www.fluss-des-qi.ch/shiatsu

Nebenbei führt sie mit ihrem Partner ein eigenes Atelier für Gravuren und Brandmalerei: https://lumberia.ch/

Selbst das Qi entdecken

QiGong Basis

Module Detail
https://heilpraktikerschule.ch/newsroom/news-detail/news/2025/07/23/shiatsu-erfuellt-fuer-mich-einfach-alles