«Ich war schon als Kind dieses kleine Hexli»

Ebikon, 16. Juli 2025 –Jana tauschte das Grossstadtleben Londons gegen die Ruhe der Schweizer Natur – und die Schauspielerei gegen die Naturheilkunde. Nach fünf Jahren Studium und Arbeit in London suchte sie einen Tapetenwechsel und fand ihn in der selbstermächtigenden Kraft der Naturheilkunde.

Jana Sieber hat lockiges, braunes Haar und sie steht lächelnd im Sonnenlicht vor einem Holzzaun, umgeben von grünem Blattwerk. Sie trägt ein ärmelloses Jeans-Oberteil, ein braunes Kleid und eine Blütenkette.

Bereits als Kind interessierte sie sich für Heilpflanzen – seit einem halben Jahr studiert Jana Sieber Naturheilkunde TEN bei uns. Herausgefunden hat sie bereits, sie ist eine typische Sanguinikerin. Bild: Heilpraktikerschule Luzern.

Wie war es für dich, aus London wieder in die Schweiz zurückzukehren?

Der Rückweg war einfacher als der Hinweg. Ich habe die Zeit in London sehr genossen, aber mit der Zeit wurde es mir einfach zu viel. Ich habe wieder die Ruhe gesucht – vor allem die Natur hat mir gefehlt. In der Grossstadt habe ich mich irgendwann nicht mehr richtig wohlgefühlt. Die Rückkehr in die Schweiz fiel mir deshalb deutlich leichter.

Wurde dir dein Job auf der Bühne denn auch zu viel?

Nein, das war eine richtig schöne Zeit und hat damals auch super zu mir gepasst. Besonders, weil ich dadurch selbstständig sein konnte, was mir sehr wichtig ist. Diese gewisse Freiheit habe ich sehr genossen, und das tue ich auch jetzt noch.

Du warst nach deiner Rückkehr in die Schweiz also weiterhin im Theaterbereich tätig?

Ja genau – ich arbeitete für einen Verein im Bereich der Theaterpädagogik und war dort mehrere Jahre die Geschäftsleitung. Aber es hat sich dann ein Umschwung angekündigt, weil ich das Gefühl hatte: Jetzt ist der Moment gekommen – jetzt gehen wir noch ein Jahr auf Reisen.

Wer ist wir?

Ah, sorry – ich und mein Mann. Er war damals selbstständig als Zimmermann und hat während unserer Reise gesagt, dass er gerne noch eine Lehre als Biolandwirt machen möchte. Da habe ich mir gedacht: Warum eigentlich nicht? Warum soll ich nicht auch etwas machen, das mir wirklich Freude macht? Und jetzt drücken wir beide gemeinsam wieder die Schulbank.

Wie kamst du zur Naturheilkunde TEN?

Ich war schon als Kind immer dieses kleine Hexli, das zusammen mit meiner Schwester Zaubertränke gebraut hat. Die Faszination dafür war also schon sehr früh da. Auch in meiner Familie wurde Naturheilkunde ganz selbstverständlich angewendet, und für mich hat sich das einfach natürlich und richtig angefühlt.

Fiel es dir schwer noch einmal eine neue Ausbildung zu beginnen?

Nein, eigentlich nicht. Ich tue mich generell nicht so schwer mit Entscheidungen – das liegt ein bisschen an meinem Naturell. Ich bin eine typische Sanguinikerin. Aber ich habe schon gemerkt, dass ich mich organisatorisch noch einmal ganz neu aufstellen musste. Zurück in dieses StudentInnenleben zu gehen, das ich innerlich eigentlich schon abgeschlossen hatte – das war schon eine Umstellung. Wieder lernen, Inhalte aufarbeiten, aber man hat das ja schon einmal gemacht, und irgendwie kommt das dann auch wieder zurück.

Du hast dir deine Ausbildung ja modular zusammengestellt und studierst Vollzeit – wie oft hast du Unterricht?

Im Moment sind es meistens 3 bis 4 Tage pro Woche, aber es gibt auch Wochen, in denen ich an allen 5 Tagen Unterricht habe.

Hast du eigentlich ein Lieblingsmodul an der HPS?

Ich bin wirklich überrascht – ich finde so viele Module spannend! Ich gehe richtig gerne zur Schule. Aber wenn ich spontan wählen müsste: Phytotherapie. Ich finde das Modul total interessant, weil man das Gelernte direkt praktisch anwenden kann – das ist super hilfreich. Und auch die Humoralmedizin gefällt mir sehr, weil ich davon vorher noch gar nichts wusste. Dieses alte, überlieferte Wissen fasziniert mich einfach.

Gibt es ein Hausmittel, auf das du schwörst?

Für äussere Anwendungen ist Arnika mein Go-to. Und natürlich Frauenmantel.

Interessierst du dich in diesem Fall besonders für Frauenheilkunde?

Ja genau. Ich finde, es ist einfach wichtig, den eigenen Körper wirklich zu verstehen. Ich habe auch von Freundinnen mitbekommen, dass es hier einen grossen Bedarf gibt. Ausserdem habe ich das Gefühl, dass gerade die Naturheilkunde, vor allem die europäische, ganz stark von Frauen geprägt wurde – und dass dieses Wissen im Laufe der Zeit aus verschiedenen Gründen verloren gegangen ist. Für mich hat es etwas Selbstermächtigendes, dieses alte Wissen wieder aufzugreifen, es weiterzugeben, anzuwenden und damit anderen zu helfen – besonders Frauen.

Schauspielerin und Therapeutin - siehst du da eigentlich parallelen?

Oh ja viel mehr als man auf den Ersten Blick meinen würde! Als Therapeutin versuche ich mein Gegenüber vollkommen zu verstehen, ja ihn in seiner/ihrer Ganzheitlichkeit zu betrachten, um daraus ein passendes Therapiekonzept zu kreieren. Als Schauspielerin betrachte ich meine Figur, diesen Menschen den ich kurzfristig verkörpern darf, genau so ganzheitlich. Ich muss jegliche Aspekte dieses Lebens beleuchten, mich in ihn/sie hineinversetzen, um ihn zu verstehen und so möglichst authentisch wiedergeben zu können.

Hast du zum Schluss noch etwas, das du gerne sagen möchtest?

Ich denke, es ist grundsätzlich nie zu spät, einen neuen Weg einzuschlagen. Gerade bei uns in der Schule gibt es einige Menschen, die schon etwas älter sind, bereits Familie und Kinder haben – und ich finde das wirklich beeindruckend. Es zeigt, dass es möglich ist. Man muss einfach den Mut haben und es machen.

Danke, Jana. 

Sehr gern. 

 

Janas Einstiegsempfehlung

Phytotherapie

Module Detail

Janas Favorit

Humoralmedizin

Module Detail

Oder gleich die ganze Ausbildung

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