Meer, Salzwasser und Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen und Baden
Ebikon, 17. Juni 2025 — Ferienzeit, viele gehen ans Meer. Und beschäftigen sich dann bald mit so wunderbaren Begriffen wie Labyrinthitis, Schwimmerohr und Badeotitis, die alle leider ziemlich schmerzhafte Dinge bezeichnen. Wir fragen TCM-Therapeut und -Dozent Philippe Marty.
Im Meer baden, wer wünscht sich das nicht, doch empfiehlt es sich, nach dem Schwimmen und Baden die Ohren gut zu trocknen und sie nicht dem Wind auszusetzen. So beugt man Ohrenentzündungen vor, die sich durch Wasser im Ohr schnell bilden können. Foto: Pixabay
Philippe, warum tun manchmal nach dem Schwimmen die Ohren weh?
Das kann mehrere Gründe haben. Einer ist, dass Wasser in deinen Gehörgang eindringt und es dadurch zu Reizungen kommt. Meerwasser ist ja salzig, und dieses Salz bewirkt Trockenheit und Juckreiz. Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Druckausgleich nicht funktioniert. Und im schlechtestes Fall hast du dir eine bakterielle Entzündung geholt.
Wie bringt man da die Schmerzen weg?
Ein Hausmittel bei Wasser im Ohr ist: Du nimmst Salz und wärmst es im Ofen auf. Das warme Salz gibst du in ein Baumwolltüchlein und legst es auf die Ohren. Das Salz zieht dir dann das Wasser hinaus.
Warum nicht einfach ein Wattestäbchen? Das sollte das Wasser ja gleich auch aufsaugen?
Pass auf. Die sind wirklich zu gefährlich: Das Wasser hat die Haut im Gehörgang aufgeweicht. Kleine Verletzungen sind da fast nicht zu vermeiden, und ist die Haut verletzt, haben Bakterien leichten Zutritt. Die Entzündung ist eine Frage der Zeit. Das sind dann diese eigentlich sehr schönen Begriffe: Labyrinthitis, Badeotitis, Schwimmerohr, Badeohr und so weiter. Die Entzündung kann bis ins Mittelohr gelangen.
Wie beugt man vor?
Eine einfache Möglichkeit ist eine Badekappe. Bei über 30 Grad ist das jedoch kein wirkliches Vergnügen, ästhetisch ja auch nicht. Wenn du aber nach dem Baden Haare und Ohren gut trocknest und schaust, dass sie nicht dem Wind ausgesetzt sind, hilft das schon viel.
Danke, Philippe.
Ja, auf Wiedersehen, Martin, oder besser: auf Wiederhören.
Philippe Marty ist Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom in Akupunktur/Tuina und chinesischen Arzneimitteln, ausserdem Shiatsu- und TCM-Diätetik-Therapeut. Ebenfalls ist er TCM-Dozent an der Heilpraktikerschule Luzern. Seine Praxis führt er in Luzern:
www.tcm-marty.ch