«Die Begeisterung für die Arbeit wirkt wie ein Magnet auf Menschen»

Ebikon, 6. Juni 2025 – Hui Steinmann-Huang hat nicht nur das eidgenössische Diplom in der Tasche – sondern sich auch richtig in der Welt der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) etabliert. Heute führt sie ihre eigene Praxis in Rotkreuz und kann sich über eine stetig wachsende Warteliste freuen.

Porträt von Hui Steinmann-Huang. Sie lächelt, hat dunkles, schulterlanges Haar und trägt ein weinrotes Oberteil. Sie blickt in die Kamera und stützt ihr Kinn leicht auf die Hand. Im Hintergrund ist eine helle Wand mit geometrischem Muster zu sehen.

Hui Steinmann-Huang wusste sofort, TCM ist es. Seit 2020 bietet sie in ihrer Praxis ein umfassendes Spektrum der traditionellen chinesischen Medizin an – von Akupunktur bis TuiNa. Bild: zVg

Hui, was hat dich eigentlich ursprünglich zur TCM gebracht?

2001 bin ich wegen meinem lieben Mann in die Schweiz gekommen und besuchte eine Sprachschule, um Deutsch zu lernen. Danach habe ich für fast 7 Jahre als Dolmetscherin in einer TCM-Praxis gearbeitet, wo ich mit verschiedenen TCM-ÄrztInnen und -ExpertInnen von China zusammenarbeiten konnte. Es war eine grossartige Zeit. Aber die Nachteile dieser Art zu arbeiten – mit ÄrztIn, PatientIn und DolmetscherIn – habe ich deutlich festgestellt. Es geht um Vertrauen und Kommunikation, manchmal waren die Situationen problematisch. Als Dolmetscherin konnte ich den Leuten nur sehr beschränkt helfen. 

Hast du daher selbst den Weg als TCM-Therapeutin eingeschlagen?

Ja genau. Damals hatte ich nicht gewusst, dass man in der Schweiz auch als TCM-Therapeutin ausgebildet werden kann, bis eines Tages im Jahr 2016 ein Patient mir einen Flyer der Heilpraktiker Schule Luzern brachte.

Mega cool. Und wie hast du darauf reagiert?

Ich war beim Infoabend und hab eigentlich sofort gespürt: Das ist es. Schon am nächsten Tag sass ich beim Schulleiter und hab den Vertrag unterschrieben. Ich wusste einfach, das ist mein Weg. Ab da hat sich mein Leben richtig entfaltet – und nichts konnte mich mehr bremsen, mich voll und ganz der TCM zu widmen.

Also war der Infoabend der Grund, warum du dich für die HPS entschieden hast?

Dieser hatte bei mir wirklich einen sehr positiven Eindruck hinterlassen – besonders die professionelle Präsentation und das engagierte Auftreten des Teams haben mich überzeugt. Auch das moderne, gepflegte Schulhaus und die gute Erreichbarkeit von meinem Wohnort aus waren wichtige Faktoren.

Wie war dann die Ausbildung für dich?

Nicht leicht, die Balance zwischen der Arbeit, der Familie und der Schule zu finden, war eine Herausforderung. Und in einer Fremdsprache zu studieren, war auch schwierig – vor allem am Anfang. Aber die Zeit der Ausbildung wurde immer interessanter und spannender; ich fühlte mich immer wohler und lockerer in der Klasse. 

Deine Praxis ist mittlerweile eineinhalb Monate im Voraus ausgebucht. Wie kam’s dazu?

Während meiner Ausbildung begann ich bereits, Menschen in meinem Bekanntenkreis mit TuiNa Massage und Akupressur zu behandeln. Als ich schliesslich meine eigene Praxis eröffnete, kamen viele von ihnen weiterhin zu mir und brachten sogar Freunde und Verwandte mit. So war der Start meiner Praxis vielversprechend.

Das klingt nach einem tollen Start. Gab es trotzdem Herausforderungen in der Anfangszeit?

Leider folgte nur zwei Wochen später aufgrund der Corona-Pandemie der Lockdown. Die zwei Monate der Schliessung hatte jedoch auch ihre positive Seite: Ich nutzte die Zeit, um an zahlreichen Online-Kursen teilzunehmen und mich auf die Wiedereröffnung vorzubereiten.

Wie hast du es geschafft, trotz Lockdown so viele PatientInnen zu gewinnen? 

Es war definitiv keine einfache Zeit, aber ich habe unglaublich viel Unterstützung durch meine Patientinnen und Patienten erfahren. Viele von ihnen haben mich aktiv weiterempfohlen. Besonders eine Patientin bleibt mir in Erinnerung: Sie hat fünf erwachsene Kinder, und durch ihre Empfehlung kamen insgesamt 20 Personen aus ihrer Familie und ihrem Umfeld zu mir, und diese erzählten wiederum anderen von meiner Praxis.

Und ab wann hattest du das Gefühl, dass deine Praxis wirklich gut läuft?

Nach etwa eineinhalb Jahren. Ab diesem Zeitpunkt war meine Praxis bereits gut ausgelastet, und es begann sich eine Warteliste zu bilden, die immer länger wurde.

Das klingt alles so toll. Gab’s denn auch Momente, in denen du gezweifelt hast?

Ja, es gab und wird immer wieder Momente des Zweifels geben. Besonders in Situationen, in denen ich nicht mehr weiss, wie ich der Person weiterhelfen kann. Oder wie ich die Praxis effizienter organisieren kann, damit die PatientInnen rechtzeitig einen Termin erhalten. Diese Herausforderungen gehören zum Prozess. Ich sehe sie als Gelegenheit, zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Sie motivieren mich, nach Lösungen zu suchen und meine Fähigkeiten zu verbessern, um die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Und was macht dir an deinem Praxisalltag am meisten Spass?

Am meisten Freude bereitet es mir, zu beobachten, wie sich die PatientInnen im Laufe der Zeit öffnen und mir zunehmend ihr Vertrauen schenken. Es ist erfüllend zu sehen, wie unsere Interaktionen dazu beitragen, dass sie sich sicherer und wohler fühlen. Diese vertrauensvolle Beziehung ist für mich eine der schönsten Aspekte meines Praxisalltags.

Zum Abschluss noch: Was würdest du jemandem raten, der auch seine eigene Praxis starten möchte?

Ich würde jedem, der seine eigene Praxis eröffnen möchte, raten, mit voller Leidenschaft und Entschlossenheit an die Sache heranzugehen. Die Begeisterung für die Arbeit wirkt wie ein Magnet auf die Menschen. Behandle deine PatientInnen so, wie du selbst behandelt werden möchtest. Statt dich zu sehr um Umsatz oder finanzielle Sorgen zu kümmern, konzentriere dich darauf, dich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln. Investiere in deine Fähigkeiten und dein Wissen, denn das wird sich langfristig auszahlen. Bleib offen für neue Erfahrungen und lerne aus jedem Schritt auf deinem Weg.

Schöne Worte, danke Hui. 

Sehr gern. 

Hui Steinmann-Huang hat bei uns die Ausbildung zur Diplom-Heilpraktikerin der Chinesischen Medizin erfolgreich abgeschlossen und erlangte in diesem Jahr das eidgenössische Diplom. Seit 2020 führt sie ihre eigene Praxis in Rotkreuz:

Vital-Aku TCM Praxis

Poststrasse 1
6343 Rotkreuz
www.vitalakutcm.ch

Starte wie Hui

mit einem Infoanlass

Info-Veranstaltungen

Naturheilpraktikerin TCM

Studiengang mit Ziel eidg. Diplom

TCM Ausbildung Schweiz & Schule für trad. Chinesische Medizin
https://heilpraktikerschule.ch/newsroom/news-detail/news/2025/06/06/die-begeisterung-fuer-die-arbeit-wirkt-wie-ein-magnet-auf-menschen