«Das Zahlensystem in der Chronotherapie ein wahres Uhrwerk!»
Ebikon/Tobelbad (A), 10. Februar 2025 — Es startet ein neuer Chronotherapie-Kurs von und mit Dr. med. und TCM-Arzt Robert Trnoska: Glücks- und Unglücksfaktoren. Robert im Interview.
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Das YiJing verstehen und auch in der Lage sein, es elegant und nachvollziehbar zu unterrichten: Dr. med. und TCM-Arzt Robert Trnoska ist ein Glücksfaktor für viele TCM-SpezialistInnen, auch dank seiner präzisen Unterlagen. Foto: Heilpraktikerschule Luzern
Erstmals stellt Robert Trnoska einen neuen Kurs in der Serie der Chronotherapie vor, nämlich das Modul zu Glücks- und Unglücksfaktoren. Bisher gab es den Grundkurs, die Erkundung der zeitlichen Ebene mit den Einflüssen von Jahr, Monat und Tag sowie die Beschreibung der 12 Körperzentren in der Inneren Landschaft.
Robert Trnoska, was bedeuten für dich die Inhalte des neuen Moduls über Glücks- und Unglücksfaktoren?
Für mich stellen sie ganz wertvolle Werkzeuge dar für eine weitere Individualisierung der Interpretation. Bislang konnte man ja anhand von Hexagramm und Wandlungs-Linie herauslesen, wie günstig oder ungünstig die Beschreibung ist bzw. wie man das aus Sicht der TCM deuten kann. Nun geht es noch tiefer und wir lernen Einflüsse kennen, die man Rückenwind bzw. Gegenwind nennen kann. Das macht es sehr spannend, wenn beispielsweise der Grundtenor eines Hexagramms recht behaglich klingen mag, aber man anhand der Einflussfaktoren sieht, inwieweit doch Herausforderungen zu erwarten sind, zum Beispiel im persönlichen oder im Arbeits-Bereich. Diese Einflüsse kann man wiederum aus der Sicht der TCM lesen und so spezifische Gegenmassnahmen treffen.
In der Modul-Ausschreibung heisst es, die TeilnehmerInnen tauchen tief ein ins Uhrwerk der Chronotherapie. Magst du das kurz etwas ausführen?
Was mich an der YiJing-Astrologie fasziniert, ist die Vielzahl an Techniken und Herangehensweisen, die zur Interpretation und Wertung herangezogen werden. Die TeilnehmerInnen sehen, wie hier ganz viele Verfahren aus sonst unterschiedlichen Astrologie-Systemen zusammenkommen. Nahtlos fliesst Wandlungsphasen-Denken mit den 8 Trigrammen zusammen. Anhand von Bildern des Alltags und der Natur wird dargelegt, was die Umwandlung von einem Trigramm zu einem bestimmten anderen bedeutet. Alles wird im Hinblick auf die Bazi gedeutet, aus der die Hexagramme abgeleitet wurden. Die Zahlenwerte der Himmels- und Erdenzahl werden im Kontext der Jahreszeiten eingeteilt und untereinander verglichen.
Die TeilnehmerInnen haben ja im Basis-Modul bereits ihr Bazi ermittelt. Was ist das und wie geht es mit dieser Bazi in diesem Glücks- und Unglücksfaktoren-Modul weiter?
Die «8 Zeichen»-Bazi als Spiegelbild des Chinesischen Kalenders ist ein wichtiges Fundament in der YiJing-Astrologie. Darüber hinaus stellt die Bazi auch ein Schwestern-System der Chronotherapie dar. Wir nutzen das hier für die Deutung im gegenseitigen Abwägen. Insofern bietet der neue Kurs auch eine Kurz-Einführung ins Bazi-Denken. Denn wir werden Elemente der Bazi wie den Tages-Himmelstamm und den Monats-Erdzweig einbeziehen, welche auch dort eine massgebliche Rolle spielen. Beim Querblick in die Bazi geht es meistens um Wandlungsphasen-Zusammenhänge.
Jedes Trigramm führst du zu einer individuellen Darstellung. Die Rede ist von Himmels- und Erdenzahl, dem Ausdruck eines persönlichen Yin-Yang-Verhältnisses, den numerologischen Schenkeln der YiJing-Astrologie, jahreszeitlichen Einflüssen. Das hört sich sehr kompliziert an?
Wie immer erhalten die TeilnehmerInnen eine Vielzahl an Grafiken, mit denen sich die Zusammenhänge von etwas scheinbar Kompliziertem zu etwas gut Nachvollziehbarem wandeln. Sie werden sehen, dass das Zahlensystem in der Chronotherapie ein wahres Uhrwerk ist! Es dreht sich im Kreis der Jahreszeiten. Nun werden die Himmels- und Erdenzahl zum wahren Leben erweckt. In diesem Kurs sehen wir sie nicht nur als Zwischenstation im Schatten zwischen Bazi und Hexagrammen. Vielmehr zeigt sich nun ihr wahres Wesen als eigene Welt von Zahlen-Proportionen: einerseits zueinander, andererseits je nach Zeitpunkt der Geburt im Jahreslauf bzw. dem Geschlecht.
Wie wirkt sich das, was die TeilnehmerInnen hier lernen, auf Umgang und Erfolg in Behandlungen aus?
Die Präzision der Deutung nimmt unglaublich zu. Die Einflussfaktoren spielen sich auf der Ebene von Wandlungsphasen und dem Verhältnis von Yin-Yang ab. Dadurch lassen sich die Ergebnisse der Chronotherapie mit den Mitteln der TCM umsetzen. Hilfreich ist weiters das psychologische Profil, das mit den Glücks- und Unglücksfaktoren gezeichnet wird. Auch hieraus ergeben sich wertvolle Anwendungen für die Therapie.
Vielen Dank, Robert.
Gern, Martin.
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Dr. med. Robert Trnoska hat Medizin studiert und in Graz promoviert. Parallel dazu hat er sich in TCM ausgebildet, er hat sogar die verschiedenen Formen asiatischer Akupunktur studiert, unter anderem in China und Taiwan. Dabei hat er sich eindringlich mit dem Nei Jing Su Wen und dem Yi Jing auseinandergesetzt. Diese Lektüre – und der Austausch mit Lehrern wie Dr. Wei-Chieh Young, Dr. Richard Tan, Robert Doane und Prof. Ross – haben es ihm ermöglicht, sich tief in die Balance-Akupunktur einzuarbeiten. Mit Blick auf die therapeutische Praxis hat Robert Trnoska seine Erkenntnisse als Weiterbildung für AkupunkteurInnen aufgearbeitet, siehe TCM-Weiterbildung mit Dr. med. Robert Trnoska.
Ein weiterer Schwerpunkt von Robert Trnoska ist die Phyto West-TCM. Dabei fasziniert ihn besonders die Frage: Wie lassen sich die Wirkungen schulmedizinischer Medikamente steigern – und gleichzeitig ihre Nebenwirkungen ausbalancieren? Antworten liefert ihm auch hier die TCM, angewandt auf unsere europäischen Kräuter.
Seine Praxis für Allgemeinmedizin führt er in Tobelbad bei Graz. Er unterrichtet regelmässig Weiterbildungen an der Heilpraktikerschule Luzern.