Ayurveda: Wissen, das wirkt

Ebikon, 4. Oktober 2024 – Der Kurs «Psychologie und Beratung nach Ayurveda-Typologie» fand vor kurzem unter der Leitung von Dozentin Kerstin Rosenberg statt. Zwei Teilnehmerinnen haben uns von ihren Erfahrungen berichtet.

Die Dozentin Kerstin Rosenberg vermittelte den StudentInnen innerhalb von nur drei Tagen die Grundlagen der ayurvedischen Psychologie – und bereits jetzt setzen sie das Gelernte erfolgreich im Alltag ein. Foto: Heilpraktikerschule Luzern.

Doch was genau haben sie gelernt, und warum fiel ihre Wahl auf Ayurveda?

Wir wollten es genauer wissen und haben deshalb zwei Wochen nach dem Kurs mit den Teilnehmerinnen Lisa Richert und Lenka Tamaskovicova gesprochen.

Warum Ayurveda? Was fasziniert dich daran?

Lisa: Ich habe Ayurveda als Patientin kennengelernt, nachdem ich etwa ein Jahr durch eine schulmedizinische Diagnostik Odyssee gegangen bin. Meine erste stationäre Ayurveda-Kur von (nur!) 10 Tagen hat das gesundheitliche Problem behoben. Da wurde ich neugierig: Warum kann Ayurveda etwas in nur 10 Tagen, bei dem die westliche Medizin nach einem Jahr mit x diagnostischen Verfahren nicht helfen kann? Ich wollte einfach wissen, warum und wie …. So habe ich damals die Europäische Akademie in Birstein gefunden, die ja auch nur unweit meiner alten Heimat Frankfurt/Main liegt.

Lenka: Alles! Ich finde Ayurveda absolut genial und bin immer wieder begeistert von der unendlichen Tiefe der uralten Lehre. Ich war schon immer sehr neugierig und hatte schon als Kind viele gesundheitliche Probleme und Gesundheitsthemen, die mich in meinem Alltag begleiteten. Während meines Aufenthalts im Yoga-Ashram im Himalaya hatte ich die ersten Kontakte mit Ayurveda, die mir viele Zusammenhänge erklärten. Ich wollte mehr über Ayurveda erfahren, um meinen Körper noch besser zu verstehen.

Hast du nur diesen Kurs besucht oder machst du eine komplette Ausbildung in Ayurveda?

Lisa: Ich habe 2017 den Massage Praktiker im Sommerkurs in Birstein absolviert und im selben Jahr mit der Ayurveda Therapie begonnen, die ich 2018 abgeschlossen habe. Meine erste EMR-Registrierung war 2019. Nachdem ich die Prüfung für EMR Nr. 57 in Ernährung und Massage bestanden habe, bin ich jetzt im letzten Drittel meiner Ausbildung zur Komplementärtherapeutin.

Lenka: Ich absolvierte bereits eine dreijährige Ausbildung als Ayurveda-Beraterin in Prag. Inzwischen haben die Ayurveda-Kurse eine Sucht nach mehr Wissen in mir geweckt, und ich bin momentan auf dem Weg zur Komplementärtherapeutin an der HPS.

Hast du etwas tolles im Kurs gelernt?

Lisa: In den Kursen gibt es immer wieder Inhalte, die dazu führen, dass bei mir ein Groschen fällt. Beispielsweise hatten wir mit Kerstin Rosenberg den Zusammenhang zwischen den beiden Gunas Tamas und Rajas besprochen. Das erlaubt mir, meine Beobachtungen bei KlientenInnen zu zuordnen und entsprechende Ernährungs- und Verhaltenstipps für die Erhaltung auch des mentalen Gleichgewichts zu geben.

Lenka: Im Ayurveda lernt man wahrscheinlich nie aus und ich lerne sehr gerne. Für mich war der neue Blickwinkel über Psyche auf den Körper schauen zu dürfen, ganz toll. Viele praktische Erfahrungen und Tipps machten den Kurs noch interessanter.

Kannst du das Gelernte bereits im Alltag nutzen?

Lisa: Ja, permanent und 24/7. Ayurveda ist vielfältig. Es gibt den rationalen Teil mit Anamnese, ayurvedischer Pharmakologie und Ernährung. Dann der subtile Teil, den wir mit Kerstin Rosenberg besprochen haben und der spirituelle Teil, der viel mit dem persönlichen Verhalten zu tun hat.

Im Umgang mit KlientInnen hilft mir das Verständnis ihrer Konstitution. Also hat jemand zum Beispiel ein zu hohes Vata und deshalb Probleme beim Merken von Dingen, schicke ich in der Folge der Behandlung ein E-Mail mir der Zusammenfassung des Besprochenen. Ist jemand Pitta-lastig und hat viel Rajas, bereite ich mich noch genauer vor und erkläre alles sehr detailliert.

Für mich selbst nutze ich vor allem die Ernährung und die Pharmakologie. Das heisst ich unterstütze mich mit bestimmten Nahrungsmitteln und Kräutern, beispielsweise wenn ich viel unterwegs bin und unregelmässig lebe.

Lenka: Absolut. Ich integriere immer alles, was mich anspricht in meine Beratungen und Behandlungen. 

Gab es einen Aha-Moment für dich im Kurs?

Lisa: Also, nicht nur in diesem Kurs, sondern während meiner gesamten Ausbildung gab es viele Aha-Momente für mich. Angefangen mit dem Basiskurs bei Prof. Gupta, über die Ernährung, bis zur Körpertherapie. Eine der wichtigsten ayurvedischen Perspektiven für mich ist die der Krankheitsentstehung, die von den alten Schriften in sechs Stufen eingeteilt werden. Bis zur fünften Stufe ist eine Erkrankung reversibel – erst auf der sechsten Stufe sind die Schäden irreversibel. Das macht Hoffnung. Mir als Behandlerin, aber auch meinen KlientenInnen. Es zeigt, dass die Erwartung von Linderung von Beschwerden berechtigt sind. Das ist schön, macht gute Laune und die Arbeit sehr sinnvoll!

Lenka: Die Schnittstelle zwischen Geist und bewusstem Selbst, Vinjana-Maya-Kosha oder sogenannte Intelligenzhülle, faszinierte mich am meisten, und ich erfuhr bei diesem unterbewussten Bereich ein Paar bewusste Aha-Momente.

Danke euch beiden!

 


 

Lisa Richert, ursprgl. aus Frankfurt/Main in Dland. Nach dem Studium der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Frankfurt, Paris/Frankreich und Montréal/Kanada hat sie etwa 30 Jahre in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gearbeitet. Schwerpunkt Pharma, und so ist sie 2004 in die Schweiz gekommen. Seit 2021 hat sie ihre eigene Praxis: https://ayurveda-glow.com

Lenka kommt ursprünglich aus der Slowakei und lebt seit 2009 in der Schweiz. Ihre erste Ausbildung war im Tourismusbereich (Tourismusfachfrau) und dank dem Tourismus-Studium ist sie auch in die Schweiz gekommen. Sie interessierte sich schon immer fürs Reisen, andere Kulturen, Menschen und Fremdsprachen. Auch Lenka hat ihre eigene Ayurveda-Praxis: www.ayurvedalenka.com 

 

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