«Mein Wunsch ist es, Patientinnen ganzheitlich zu betreuen»
Ebikon, 13. Juni 2024 – Marisa Frauchiger, Pflegefachfrau, entschied sich für eine Ausbildung zur Fussreflexzonen-Therapeutin. Im Interview spricht sie über ihren Werdegang und ihr Praxiskonzept, das sich hauptsächlich an Frauen richtet.
Marisa Frauchiger, Pflegefachfrau HF und diplomierte Fussreflexzonen-Therapeutin HPS, arbeitet jetzt teilzeit im Kantonsspital Luzern und führt ihre Frauen-Praxis «Wohlfühlnest» in Kriens – Foto: zVg
Fussreflextherapeutin – was hat dich dazu bewegt?
Ich habe früh bemerkt, dass nebst der Schulmedizin noch andere Möglichkeiten bestehen, gesund zu werden. Das Interesse an der Komplementär-Medizin wurde immer grösser. Mein medizinisch vernetztes Denken mit der Fussreflexzonen-Therapie zu verknüpfen, ergibt tolle Therapieabläufe.
Wie arbeitest du? Je teilzeit als Pflegefachfrau und Fussreflexzonen-Therapeutin?
Ich arbeite teilzeit als Abteilungsleiterin in der Reproduktion und gynäkologischen Endokrinologie sowie Urogynäkologie am Luzerner Kantonsspital. Die anderen Stellenprozente arbeite ich in meiner Praxis „Wohlfühlnest“ in Kriens am Mattenhof.
Ist es eine grosse Herausforderung für dich, an zwei verschiedenen Orten zu arbeiten?
Nein, im Gegenteil. Die Möglichkeit, in einem grossen Unternehmen mitzuwirken und in meiner Praxis individuell und persönlich zu begleiten, ist eine grossartige Abwechslung.
Welche Herausforderungen musstest du meistern?
Den Mut zu haben, eine eigene Praxis zu gründen. Die Erarbeitung von einem professionellem Social-Media-Auftritt war Neuland für mich. In dieser Gründungsphase hatte ich aber grosses Glück, die richtigen Personen um mich zu haben, die mich tatkräftig unterstützten.
Was sind deine Hauptaufgaben als Fussreflexzonen-Therapeutin?
Eine meiner Hauptaufgaben liegt im Zuhören. Nach einer genauen Anamnese bespreche ich mit meinen Patientinnen die Behandlungsziele. Mir ist wichtig, jede Patientin individuell hinsichtlich ihrer Bedürfnisse zu behandeln und den Frauen einen Ort der Ruhe und Entspannung zu bieten.
Behandelst du in diesem Fall ausschliesslich Frauen?
Ja, ausschliesslich Frauen, aber bei einer Anfrage natürlich auch Männer. Ich denke aber, mein Branding spricht eher Frauen an.
Wie beeinflusst deine Pflegeerfahrung deine aktuelle Arbeit?
Meine Erfahrungen aus über zehn Jahren Akutspital beeinflussen meine Arbeit in der Praxis enorm. Speziell im Fachbereich Gynäkologie schätzen es meine Kinderwunsch- und Endometriose-Patientinnen sehr, von meinem Fachwissen zu profitieren. Ich nehme mir Zeit, um ihnen Ratschläge zu geben und auch Angst und Vorurteile abzubauen.
Möchtest du eine Erfolgsgeschichte aus deiner Praxis teilen?
Ja, sehr gerne. Eine Patientin kam mit starken Rückenschmerzen zu mir. Leider lebt sie schon lange mit diesen Schmerzen, eine medizinische Abklärung brachte nicht viel. Nach einigen Behandlungen halbierten sich die Schmerzen und die Lebensqualität verbesserte sich stark.
Welche Zukunft siehst du für die Fussreflexzonen-Therapie in der Gesundheitsversorgung?
Anhand der vielen gut ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten sehe ich positiv in die Zukunft. Die Nachfrage für komplementäre Behandlungen nimmt aus meiner Sicht zu. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch die Medizin noch einen Schritt in eine engere Zusammenarbeit machen würde. Die Krankenversicherung trägt da sicherlich auch einen Teil dazu bei. Die Kostenbeteiligung über eine Zusatzversicherung bei der Krankenkasse ist meiner Meinung nach ebenso hilfreich, sich auch komplementär behandeln zu lassen.
Danke, Marisa.
Bitte, gern.
Marisa Frauchiger ist Pflegefrau HF und hat bei uns die Ausbildung zur Fussreflexzonen-Therapeutin abgeschlossen. Mittlerweile hat sich auch eine eigene Praxis in Kriens eröffnet: