Gerstenfrikadellen-Kracher: Wenn aus einem Tippfehler Gaumenfreude wird

Ebikon, 13. Mai 2024 – Aus einem kleinen Tippfehler entstand eine grosse kulinarische Entdeckung: Gerstenfrikadellen, versehentlich als «Gerstenfrikatellen» getippt. Das Rezept und Informationen dazu mit Naturheilpraktikerin Sarah Föhn. 

Diese köstlichen Leckerbissen sind ein Genuss für den Gaumen und ein Hit auf jedem Grillfest. Wie sie zubereitet werden und warum sie eine gesunde Alternative sind, sagt uns die Naturheilpraktikerin Sarah Föhn. Foto: Heilpraktikerschule Luzern

Rezept

Hierfür benötigen wir

2 Tassen Spriesskorngerste
4 Tassen Wasser mit 2 EL Gemüsebouillon
1 grosse Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Ei
1 EL Sojasauce
Sesam

und folgende Gewürze

1 TL Majoran
1 TL Thymian
1 TL Oregano
1 TL Rosmarin
1 TL Koriander
6 Umdrehungen schwarzer Pfeffer

Und so wird es zubereitet:

Spriesskorngerste schroten, dann in einer vorgewärmten Pfanne ohne Fettzugabe unter ständigem Rühren anrösten, bis es duftet.

Mit Gemüsebrühe und Wasser ablöschen. Gewürze hinzufügen und kurz aufkochen lassen.

Anschliessend die Hitze reduzieren und die Mischung köcheln lassen, bis die Flüssigkeit absorbiert ist.

Zwiebeln und Knoblauch fein hacken, mit den Eiern, Sojasauce und Salz vermengen. Die Mischung zu kleinen Frikadellen formen und im Sesam wenden.

Die Frikadellen entweder in einer Pfanne mit wenig Olivenöl braten oder auf einem Backblech im Ofen backen.

Jetzt nur noch anrichten – En Guete!

Tolles Rezept, Sarah!

Wie wirkt Gerste auf die Gesundheit?

Gerste hat eine Vielzahl von Vorteilen. Gerste ist aufbauend und hilft somit insbesondere in Situationen körperlicher Schwäche. Also während der Rekonvaleszenz, nach Geburten, bei Verdauungs-, Bänder- und Bindegewebsschwäche. Und …

Ah, gibt’s noch mehr?

Klar. Zum Beispiel befeuchtet Gerste auch trockene Schleimhäute, was super ist, wenn du mit Mund- oder Dickdarmtrockenheit zu kämpfen hast. Zudem kann sie auch Durst lindern.

Durst lindern? Wie?

Ja, genau. Als Gerstensaft, auch bekannt als Barley-Water. Mit Zitrone ist der Saft insbesondere auch für den Sommer sehr erfrischend.

Warum hast du in dem Rezept Spriesskorngerste anstatt Rollgerste verwendet?

Gute Frage! Bei Gerste sollte man nämlich auf Vollkorn setzen. Rollgerste, die typischerweise in Bündner-Gerstensuppen verwendet wird, enthält keinen Keimling mehr. Doch der liefert die wertvollen essentiellen Fettsäuren. Ausserdem wird bei der Rollgerste das Korn geschält. Deshalb empfehle ich die Spriesskorngerste.

Wie beeinflusst das Schälen das Korn?

Beim Schälen und Polieren des Korns gehen Mineralstoffe verloren. Bei Rollgerste wird die ganze äussere, essbare Schale des Korns, die Kleie und ein Teil des Keims, entfernt. Dabei gehen bis zu 74% des Eiweisses, 88% der Vitalstoffe und 97% der Ballaststoffe verloren.

Und dies ist bei der Spriesskorngerste nicht der Fall?

Richtig. Die sogenannte Spriesskorngerste und Nacktgerste wachsen ohne Spelz und müssen demnach nicht entspelzt werden. Die äusseren, essbaren Schalen des Korns sind daher ein wenig gröber, aber auch reicher an Inhaltsstoffen.

Für wen eignet sich der Konsum von Gerste besonders?

Für so fast alle. Ausser Menschen mit Zöliakie vertragen die Gerste nicht.

Ist Gerste denn anderen Getreidearten vorzuziehen?

Nicht unbedingt. Gerste ist jedoch eine tolle Abwechslung zu anderen Getreidearten wie Dinkel, Roggen oder Hafer. Aus naturheilkundlicher Sicht ist Gerste weniger stark befeuchtend und verschleimend als Weizen. Die Gerste enthält aber auch weniger Klebereiweisse als der beliebte Weizen.

Trotz wenig Klebereiweisse: Eignet sich Gerste dennoch zum Backen und Kochen?

Selbstverständlich. Gerste kannst du mit anderen glutenhaltigen Getreiden mischen, aber auch allein zum Backen und Kochen verwenden. Dies zeigt auch unser Frikadellen-Rezept. 

Kann man die Gersten-Frikadellen pimpen?

Ja. Du hast recht. Die, die ich da grad zubereitet habe, sind etwas fade. Aber pimpe sie zum Beispiel als Burger. Ein pikanter Peperoni- oder Dörrtomatenaufstrich als Sauce und ein Salatblatt mit ein paar Radieschen zwischen den Brotscheiben. Fertig ist der etwas andere Burger. 

Sehr cool, vielen Dank liebe Sarah

Sehr gerne, Nina.

 

Sarah Föhn ist Drogistin EFZ, dipl. Heilpraktikerin der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde TEN, Dozentin und Co-Ressortleiterin TEN der Heilpraktikerschule Luzern, eigene Praxis: www.sanguimed.ch 

Barley-Water

Hier gehts zum Rezept

https://www.therapeutika.ch/Gersten-Wasser

Mehr lernen

Im Einstiegskurs "Kochen Basis"

Module Detail
https://www.heilpraktikerschule.ch/newsroom/news-detail/news/2024/05/13/gerstenfrikadellen-kracher-wenn-aus-einem-tippfehler-gaumenfreude-wird