«Das ist wie Glitzer streuen»
Ebikon, 12. Mai 2023 – Muttertag und einfach mal Danke sagen – gar nicht immer so einfach. Wie wir das lernen und was ein «Danke» bei unseren Mitmenschen bewirkt, sagt uns unsere M4-Co-Ressortleiterin Karin Tanner.
Täglich nach dem Aufwachen Danke sagen – gemäss Karin Tanner ist dies die Grundlage, damit Dankbarkeit durch den Tag aus uns herauspurzeln kann. Bild: unsplash.
Karin, danke sagen – wie wichtig ist das?
Überlebenswichtig. Weil die Dankbarkeit tatsächlich die höchste Frequenz ist. Überlebenswichtig ist vielleicht nicht direkt das Danken, sondern das Bewusstsein für das, wofür man im Leben dankbar ist. Internationale Forscherteams haben in Studien herausgefunden, dass Dankbarkeit die Heilung von physischen wie auch psychischen Krankheiten stark begünstigt. Dankbarkeit ist Heilung.
Was bewirkt ein "Danke" bei unseren Mitmenschen?
Es ist vor allem die Anerkennung, das Gesehen-werden und die Wertschätzung, die so ein Danke beim anderen Menschen auslösen kann. Wie bei jeder Kommunikation ist es aber nicht das eigentliche Wort, das eine Wirkung hat, sondern das Gefühl, mit dem wir es verwenden. Nur ein Danke, weil es wieder mal Muttertag ist, und du es aber nicht wirklich tief fühlst, entfaltet eine andere Wirkung. Ein tief gefühltes Danke ist wie Glitzer streuen.
Wo und wann ist Danke sagen besonders wichtig?
Dankbarkeit funktioniert wie ein Muskel: Je stärker du ihn trainierst, umso stärker ist die Wirkung, die sogar neurobiologisch im Gehirnscan sichtbar ist. Und wie alles beginnt es immer in mir selber. Um die Magie der Dankbarkeit zu fühlen und zu versprühen, helfen tägliche Übungseinheiten.
Dankbarkeit üben? Wie geht das?
Ich persönlich übe zum Beispiel bereits beim Aufstehen. Dabei versetze ich mich in das Gefühl der Dankbarkeit und spreche laut das Wort «Danke» für diesen Augenblick aus. Danke für das Aufwachen, für die Pflanze neben mir, für die Liebe, die ich spüre. Für mindestens 50 Dinge, und das jeden Tag neu. Dies ist wie eine Ausrichtung auf den Tag, die dazu führt, dass das Danke durch den Tag ganz einfach aus mir heraus purzelt. Die Grundlage, um Wunder zu erleben.
Wie sage ich am besten Danke?
Ehrlich und gefühlt. Die Form spielt dabei keine Rolle.
Das Danke zum Muttertag: Hast du Tipps?
Ich würde dich auf eine Gedankenreise einladen zu einem Moment, in dem du tiefe Liebe für dein Mami fühlst. Vielleicht ist es die Wanderung, als sie mit dir als Kind auf der Waldlichtung Blümchen gepflückt hat. Vielleicht ist es der Moment, als sie dich in die Arme geschlossen hat, als du gefallen bist. Fühle diese tiefe Liebe. Denn genau von diesem Ort kommen die wahren magischen Dankesworte oder eben die Dankesumarmungen. Auch für die Mütter, die nicht mehr in ihrer menschlichen Form hier sind. Denn schlussendlich sind wir alle, physikalisch gesehen, Licht.
Danke, liebe Karin, für diese schönen und wertvollen Tipps.
Sehr gerne, Nanda.
Karin Tanner
Hat sich im Coaching auf Intuition und Wahrnehmung spezialisiert, ist Co-Entwicklerin der Neuromagie®. An der Heilpraktikerschule Luzern unterrichtet sie Kommunikation & Interaktion. Sie ist Co-Ressortleiterin M4, also der sozialwissenschaftlichen Grundlagen. Ihr Tipp: Täglich beim Aufwachen Danke sagen. Das lässt uns mit Dankbarkeit durch den Tag gehen.