Schwingen, mal anders
Ebikon, 26. August 2022 – Dieses Wochenende findet das eidg. Schwing- und Älplerfest statt. Welche Tipps hat die Naturheilkunde für «guten Schwung»? Drei Dozentinnen haben uns geantwortet.
Hier geht es schwungvoll zu und her. Für guten «Schwung» im Alltag sorgen Shiatsu, Ayurveda und Bachblüten und viele weitere Methoden der Alternativmedizin und der Komplementärtherapie. Foto: Pixabay
Doris, wie bringst du dein Qi in Schwung?
«Meine spontane Antwort auf deine Frage: mit Sex & Drugs & Rock’n’Roll. Aber ernsthaft jetzt: Normalerweise passiert das ganz einfach am Morgen beim Aufstehen, wenn ich mir vergegenwärtige, was für den Tag geplant ist. Dann pick ich mir das heraus, auf was ich mich am meisten freue. Und dann ist der Flow da. Und natürlich – wie kann es anders sein – mit Shiatsu, meiner Herzenssache, die ich fast täglich in meiner Praxis ausübe.»
Doris Mutter ist Shiatsu-Therapeutin mit eigener Praxis. Und seit 2007 Shiatsu-Dozentin bei uns an der Heilpraktikerschule Luzern. Ihre Praxis: Shiatsu-Doris-Mutter
Stephanie, welche Ayurveda-Methode bringt deine KlientInnen in Schwung?
«Da kommt mir spontan die Garshana-Behandlung in den Sinn, die mit den Rohseiden-Handschuhen. Durch die Reibung auf der Haut wird nicht nur der Stoffwechsel, sondern auch der Lymphfluss in Schwung gebracht. Das anschliessende Kribbeln des Körpers gleicht sicher jenem der Schwinger kurz vor dem Wettkampf ;-)»
Stephanie Albert ist Ressortleiterin Ayurveda-Therapie KT, Dozentin unserer Partnerschule Rosenberg Europäische Akademie für Ayurveda, vormals Kommunikationsfachfrau, dann KomplementärTherapeutin mit eidg. Diplom, Ayurveda-Köchin und Yogalehrerin. Ihre Praxis: Parvatasana
Helene, welche Bachblüten empfiehlst du bei Antriebslosigkeit?
«Es ist eigentlich nicht möglich, unbesehen einige Bach-Blüten aufzuzählen, die bei Antriebslosigkeit helfen, wieder Schwung ins Leben zu bringen. Je nachdem, mit welchen Problemen und Krankheiten eine KlientIn zu mir kommt, schaue ich mir sehr genau an, wodurch diese Situation bei ihr ausgelöst wurde. Neben Stress und Überforderung gibt es unzählige Situationen, die nach den verschiedensten Bach-Blüten verlangen. Deshalb möchte ich einige erklärende Gedanken voranstellen:
Bei der Therapie mit Bach-Blüten geht es nicht um eine symptomatische Behandlung körperlicher oder geistiger Erkrankungen, sondern um die Heilung negativer Seelenzustände, in welche ein Mensch in seinem Leben geraten kann. Edward Bach, der Begründer dieser Therapie, schrieb dazu:
«Die negativen Seelenzustände werden von übergeordneten harmonischen Energie-Schwingungen (der Bach-Blüten) sozusagen überflutet, wodurch sie hinwegschmelzen wie Schnee in der Sonne.»
Die Schwingungen der Bach-Blüten helfen uns dabei, Probleme zu meistern, Ängste, Trauer, Hoffnungslosigkeit und vieles mehr zu überwinden und wieder Selbstvertrauen, Kraft, Elan und Mut zu gewinnen.
Es gibt in der Bach-Blüten-Therapie keine bestimmte Blüte, die man bei einer bestimmten Krankheit oder einem bestimmten seelisch-geistigen Problem bei allen Menschen gleichermassen einsetzen kann. Krankheiten entstehen aufgrund individueller seelischer Gemütszustände, die aus dem Gleichgewicht geraten sind.
Nicht die Krankheit ist wichtig, sondern der Mensch in seiner Krankheit, laut Bach. Deshalb ermittelt man in der Anamnese die individuellen Probleme, Störungen und Dysbalancen beim Menschen und wählt dann seine spezifische Bach-Blüten-Mischung aus, mit welcher Körper, Geist und Seele wieder ins Gleichgewicht gebracht werden können.
Hier einige Beispiele:
Bei Stress, Überforderung und Energielosigkeit gibt man die Bach-Blüte Elm, Ulme. Ihre Schlüsselsymptome sind: Selbstzweifel, das vorübergehende Gefühl, der Aufgabe bzw. der Verantwortung nicht mehr gewachsen und mit seinen Kräften am Ende zu sein. Man fühlt sich zeitweilig körperlich und geistig total überfordert, erschöpft, antriebslos und ist voller Selbstzweifel, obwohl man normalerweise sehr leistungsstark ist.
Mit der Einnahme der Blüte Elm gewinnt man wieder innere Sicherheit und Zuversicht, man vertraut in die eigene Kraft und Fähigkeit und mobilisiert seine überdurchschnittlichen Kraftreserven und Fähigkeiten.
Oder nehmen wir Olive, die Regenerationsblüte – von der Erschöpfung zur Kraftquelle.
Ihr Schlüsselsymptom: Man fühlt sich völlig erschöpft, extrem ermüdet an Körper und Geist.
Die Einnahme der Blüte Olive fördert Vitalität und Kraft auch bei grösseren Anforderungen und man verfügt über scheinbar unerschöpfliche Energiereserven. Diese Essenz wirkt wie eine «Energiebombe».
Oder zum Beispiel die Oak, Eiche, die Ausdauer-Blüte – vom Pflichtkämpfer zum friedvollen Krieger.
Ihr Schlüsselsymptom: Der niedergeschlagene und erschöpfte Kämpfer, der trotzdem tapfer weitermacht und nie aufgibt. Diese Bach-Blüte ist für pflichtbewusste Menschen, die ihre Aufgaben so ernst nehmen, dass sie sich völlig überfordern und selbst bei chronischer Erschöpfung nie den Mut sinken lassen und weitermachen.
Mit der Bach-Blüte Oak wird der Mensch gelassener, entspannter und erkennt seine eigenen Grenzen. Diese Blüte schenkt Motivation und Mut, um aus dem Hamsterrad heraus zu kommen und wieder Lebensfreude zu empfinden. Der Mensch gewinnt Spontanität und Vitalität, die er nunmehr bewusst zur Pflichterfüllung einsetzt.
Zusammengefasst heisst das:
Seelischer Kummer, Traumen, Schocks oder unglückliche Lebensumstände können natürlich auch zu Antriebslosigkeit, Desinteresse oder Verlust der Lebensfreude führen.
Hier ist Star of Bethlehem ein Basismittel, um die Blockaden aufzulösen und wieder mit Mut und Energie am Leben teilzunehmen. Auch die Rescue-Tropfen leisten wertvolle Hilfe.
Weitere Bach-Blüten mit diesem Hintergrund wären Wild Rose, Gentian, Gorse oder Mustard.
So, jetzt habe ich etwas ausgeholt. Na dann, also, guten Schwung!
Dr. oec. Helene A. Würzburg ist seit vielen Jahren Dozentin für Bach-Blütentherapie, Homöopathie Notfallapotheke und Dorn Breuss Therapie. Und sie ist Prüfungsexpertin bei uns an der Heilpraktikerschule Luzern. Ihre Praxis: Würzburg-Naturheilpraxis