«Zur Regeneration der Wirbelsäule»

Helene, du unterrichtest bald wieder die Weiterbildung «Dorn Breuss», eine sanfte Behandlungsmethode, um die Wirbelsäule zu mobilisieren. Hast du in deiner Praxis viele KlientInnen, bei denen du Dorn Breuss anwendest – ein Beispiel?

Ja, sogar ziemlich viele, da circa 70 Prozent der Menschen Rücken- oder Gelenkprobleme haben. Zum Beispiel bei einer Skoliose, der seitlichen Verschiebung der Wirbelkörper. Oder bei subluxierten Wirbelgelenken oder Distorsionen an Hand- und Fussgelenken oder beim HWS-Syndrom mit massiven Nackenverspannungen. Und noch vielem mehr.

Zur Erklärung, Skoliose?

Das ist ein Krankheitsbild, bei dem eine Verkrümmung der Wirbelsäule mit Verdrehung der Wirbelkörper besteht.

Und das HWS-Syndrom?

HWS steht für die Halswirbelsäule. Damit sind Rückenschmerzen vom Kreuzbein bis zum Schultergürtel gemeint. Oft geht das mit starken Verspannungen im Nacken einher.

Was sind die körperlichen Indikationen deiner KlientInnen?

Alle Arten von Problemen beziehungsweise Beschwerden am Bewegungsapparat. Wie gesagt zum Beispiel das HWS-Syndrom, Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus oder auch Augenprobleme.

Wie behandelst du Schmerzen am Bewegungsapparat?

Ja, eine KlientIn leidet beispielsweise an einem Subluxieren oder Blockieren einzelner Wirbelkörper bis hin zur manifesten Skoliose. Solche Blockaden oder Fehlstellungen ertaste ich als Therapeutin mit grossem Fingerspitzengefühl an den Wirbelkörpern und anderen Gelenken. Die Blockaden werden dann mit sanften Bewegungen der KlientIn und leichtem Druck der TherapeutIn gelöst. So behandle ich den Schmerz mit der Dorn Breuss-Therapie.

Dorn Breuss soll ja auch mental helfen, so bei nervlicher Anspannung, Stress, Leistungsdruck – inwiefern? Und sind das Themen, die du im Kurs auch unterrichtest?

Das perfekte Grundmuster im Bewegungsapparat, mit dem die Menschen von Geburt an ausgestattet sind, kann im Laufe des Lebens durch Traumen, mechanische Fehlbelastungen, Stress, seelische Konflikte oder nicht gelöste, emotionale Probleme gestört werden. Der Mensch verspannt sich und dieses «Verspannt sein» überträgt sich über die Muskulatur auf die Wirbelsäule und die Gelenke. Die Folgen sind Bewegungseinschränkungen, Blockaden und Schmerzen.

Und dann hilft Dorn Breuss?

Ja, bei diesen Blockaden setze ich an und löse die körperlichen und damit auch die seelischen Verspannungen. Insbesondere unterstützt die Breuss-Massage diesen Vorgang und trägt zur Regeneration der Wirbelsäule respektive der Bandscheiben bei. Dieses Wissen und diese Fertigkeiten vermittle ich in meinem Kurs.

Du bist unsere Bachblüten-Spezialistin. Was ist das Tolle an Dorn Breuss?

Es sind beides tolle Therapie-Bereiche: Während die Bach-Blüten hauptsächlich auf der seelisch-emotionalen Ebene sehr viel Gutes bewirken, setze ich Dorn-Breuss-Behandlungen sowohl bei körperlichen Problemen und Schmerzen als auch bei seelischem Missbefinden oder Problemen ein. Denn: «Wenn die Seele krank ist, sucht sich der Körper ein Symptom.» Deshalb kann man beides nicht voneinander trennen.

Ganz kurz, was ist Dorn Breuss?

Dorn Breuss beruht auf der Lehre von Dieter Dorn. Er hat herausgefunden, dass jede pathologische Veränderung oder Verschiebung eines Wirbelkörpers im Zusammenhang mit einem seelischen Mangel oder Problem steht. Dies hat er sehr anschaulich in einem Poster dargestellt.

An wen richtet sich dieser Kurs? Und kann ich Dorn Breuss nach dem Kurs sofort anwenden?

An jede Person, die ihr Herzblut in diese Therapie steckt, gerne am Menschen arbeitet und über eine gewisse Sensibilität verfügt; denn man spürt mit seinen Händen beim Abtasten der Wirbelsäule jede noch so kleine Abweichung beziehungsweise Verschiebung der Wirbelkörper.

Sind Vorkenntnisse nötig?

Dorn selbst hat immer die Meinung vertreten, dass jede – auch ohne physiologische und pathologische Kenntnisse – diese Therapie anwenden kann. Aber ganz so einfach ist es meiner Ansicht nach nicht. Es ist von Vorteil, wenn man über Bau und Funktion des Körpers, insbesondere der Wirbelsäule und der dort verlaufenden Nervenbahnen und Meridiane, Bescheid weiss. Deshalb vermittle ich in meinem Kurs auch dieses Grundwissen. Und die TeilnehmerInnen bringen auch Vorwissen in Anatomie mit. Nach erfolgreicher Beendigung des Kurses legen sie sofort mit der Behandlung los.

Übrigens, 2012 hast du das erste Mal «Dorn Breuss» unterrichtet, erinnerst du dich, wie war das?

Ja, das stimmt. Ich habe Dorn-Breuss das erste Mal 2012 an der Heilpraktikerschule Luzern unterrichtet. Aber ich gebe diesen Kurs bereits seit dem Jahr 2000 an vielen anderen Schulen in Deutschland und der Schweiz – mit sehr viel Freude und Engagement. Es war und ist für mich ein tolles Gefühl, wenn es meinen KlientInnen nach der Dorn-Breuss-Behandlung wesentlich besser geht und sie keine Schmerzen mehr haben.

Danke, Helene.

Sehr gerne.