«Oje, was mache ich da?»

Ebikon, 20. Juni 2022 – Was, wenn während der Ausbildung Zweifel aufkommen; ob es den Aufwand, die viele Zeit und das Geld auch wirklich wert sind – hinzu die Ungewissheit, wie es danach weitergeht. TCM-Studentin Franziska Steinmann hat dazu eine Arbeit verfasst. Hier ein Einblick.

Akupunktur: «Es hat mich beeindruckt, mit wie viel Liebe alle TherapeutInnen über diesen Beruf sprechen», so Franziska Steinmann, die wiederentdeckt hat, weshalb sich ihre Ausbildung lohnt. Bild: zVg

Franziska, ganz kurz, wer bist du?

Ich bin 52 Jahre alt und habe lange als Pflegefachfrau in der Langzeitpflege gearbeitet, im Altersheim und in der Spitex. Ich habe zwei Kinder, bin zum zweiten Mal verheiratet.

Und du machst jetzt eine TCM-Ausbildung. Wie kam das?

Die Arbeit in der Schulmedizin hat mir alleine nicht mehr zugesagt, ich dachte: Es muss doch noch mehr geben. Dann kam ich zur Akupunktur.

Du hast eine Abschlussarbeit verfasst zu: «Wie zukunftsorientiert ist die TCM Akupunkturausbildung?» Warum hast du dich für dieses Thema entschieden?

Im zweiten Jahr des Studiums dachte ich mir: «Oje, was mache ich da?» Die Ausbildung geht doch sehr lange und ich war mir unsicher, wie es danach weitergehen könnte. Nach der Ausbildung kommt ja zuerst die Berufsgenehmigung, dann der Aufbau der Praxis und so weiter. Als ich mich für dieses Thema entschied, ging es mir auch darum, herauszufinden, ob es das alles wert ist.

Ein Motivations-Thema?

Ja und während dem Schreiben meiner Arbeit bekam ich wieder das Gefühl, dass sich meine Ausbildung auch wirklich lohnt. Man investiert ja doch sehr viel Zeit und auch Geld.

Was ist für dich das überraschendste Resultat aus der Umfrage?

In meinem Beispiel ging es ja um eine Frau, die auf dem Land lebt, keine Familie –– eher einen bescheidenen Lebensstandard hat. In der Arbeit habe ich herausgefunden, dass diese Person als Naturheilpraktikerin mit einem Arbeitspensum von 45-50 Prozent leben kann. Irgendwie hat mich das beruhigt.

Die Akupunktur ist ein gutes Standbein?

Ja, das denke ich. Meine Arbeit hat aber auch gezeigt, dass sehr viele andere Faktoren das beeinflussen. Beispielsweise, wo du wohnst, wie teuer da die Mieten sind, auch für einen Praxisraum. Oder ganz allgemein, welche Erwartungen jemand hat und welchen Lebensstandard sich diese Person gewohnt ist.

Arbeitest du schon als Naturheilpraktikerin?

Teilweise, ich habe bei mir zuhause ein Zimmer eingerichtet, in dem ich PatientInnen behandle.

Und deine KollegInnen vom Studium?

Das ist unterschiedlich. Einige sind noch mit dem Praktikum beschäftigt, jemand mietet sich bei einem anderen Therapeuten ein, einige meiner FreundInnen wollen zusammen einen Praxisraum mieten und diesen an unterschiedlichen Tagen nutzen. So ist der Raum ausgelastet und die Miete kann geteilt werden. Es gibt so viele Wege.

Was nimmst du persönlich aus deiner Abschlussarbeit mit?

Es hat mich absolut beeindruckt, mit wie viel Liebe alle TherapeutInnen über diesen Beruf sprechen. Und das ist unabhängig davon, ob sie nach dem Studium selbständig werden oder nicht – es sagten durchwegs alle, es sei ein schöner, ein erfüllender Beruf. Und das zeigt doch eine grosse Wertschätzung und für mich persönlich eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Zum Schluss: Hat dich diese Ausbildung persönlich verändert?

Ja, auf jeden Fall. Ich habe mich stark mit mir selbst auseinandergesetzt. Plötzlich beginnst du, vieles zu hinterfragen. Es kommen auch neue Inputs dazu, neue Werte. Das verändert einem – zum Positiven! Die Ausbildung hat mich offener gemacht, für Neues und für Anderes.

Danke, Franziska, und alles Gute.

Gern, Veronika.

 

Die gesamte Abschlussarbeit von Franziska Steinmann ist hier zu lesen: «Wie zukunftsorientiert ist die TCM Akupunkturausbildung?» (pdf)


Franziska Steinmann hat an der Chiway Schule in Winterthur ihre Ausbildung zur dipl. Heilpraktikerin der chinesischen Medizin in der Methode Akupunktur abgeschlossen.

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