«Da habe ich den craniosacralen Rhythmus bereits gespürt»
Ebikon, 31. März 2021 – Wie war das Einstiegsmodul? Hat es dich da gleich gepackt? Isabelle Bamert, dipl. Pflegefachfrau HF, Mutter und jetzt in Ausbildung zur KomplementärTherapeutin in der Methode Craniosacral-Therapie gibt Antworten.
Nach der schweren Geburt ihres Sohnes kam sie zur Craniosacral-Therapie: Isabelle Bamert, dipl. Pflegefachfrau HF. (Photo: bamert.io)
Isabelle, du bist dipl. Pflegefachfrau HF und jetzt in Ausbildung zur KomplementärTherapeutin in der Methode Craniosacral-Therapie. Wie kam es dazu?
Genau, ich habe vor 20 Jahren die Ausbildung zur dipl. Pflegefachfrau HF absolviert. Und als vor knapp zehn Jahren mein erster Sohn zur Welt kam, hatte ich ein tolles Gespräch mit meiner Kinderärztin. Sie empfahl mir nach der schweren Geburt die Craniosacral-Therapie. Und zwar bei einer erfahrenen Therapeutin, welche sich auf Kinder spezialisiert hatte. Das war eine tolle Entscheidung. Ich ging danach mit all meinen Kindern zu ihr und liess mich auch selbst behandeln. So kam ich zum ersten Mal mit der Craniosacral-Therapie in Berührung.
Weshalb war das eine tolle Entscheidung?
Die Craniosacral-Therapeutin begleitete nicht nur meinen Sohn, sondern auch mich als Mutter. Wir gingen zusammen die Geburt nochmals durch und konnten so bei mir und besonders bei meinem Sohn ganz viel auflösen. Die abendlichen, starken Koliken wurden viel besser. Es war für mich eine Erleichterung. Ich fühlte mich begleitet und ernst genommen.
War es schwierig für dich, die Entscheidung zu treffen und eine Ausbildung als Craniosacral-Therapeutin zu starten?
Nach der Geburt meines dritten Kindes entschied ich mich, für eine gewisse Zeit nicht mehr in meinem angestammten Beruf zu arbeiten. Die Craniosacral-Therapie hat mich jedoch gefesselt. Ich begann mich umzusehen, welche Möglichkeiten der Ausbildung es gäbe. Und so fand ich die Heilpraktikerschule Luzern und führte mit dem Schulleiter Peter von Blarer ein tolles Gespräch. Er erklärte mir, wie ich modular zum Ziel kommen kann. Da war es für mich einfach, diese neue Herausforderung anzunehmen.
Im November 2018, da hattest du das Einstiegsmodul «Cranio: Basis» besucht. Wie war das? Und hat es dich da gleich gepackt?
Dieses Einstiegsmodul war unglaublich spannend. Ich musste mich zuerst daran gewöhnen, wie fein die Berührungen ausgeführt werden. Das praktische Arbeiten hat mir aber sehr gefallen. Ein Highlight war, den craniosacralen Rhythmus schon im Einstiegsmodul zu spüren.
Und arbeitest du noch Teilzeit oder wie organisierst du dich?
Ich arbeite aktuell 40 Prozent in der Pflege. Mein Mann ist selbstständig. So können wir uns die Kinderbetreuung gut aufteilen.
Zurück zur Craniosacral-Therapie: Was fasziniert dich daran?
Mich fasziniert die Vielfältigkeit und dass unser Körper wenig Impulse braucht, um sich neu zu orientieren. Wie fein und sanft eine Berührung ausgeführt werden kann und was sie bewirkt. Weiter auch, dass der Mensch als Ganzes gesehen wird – als eine Einheit von Körper, Geist und Seele.
Hast du schon eine Praxis oder einen Raum zum Üben? Freuen sich deine Bekannten, dass du an ihnen übst?
Ich habe das Glück, einen passenden Raum im Wohnhaus zu haben. Die Craniosacral-Therapie stösst bei meinen KlientInnen auf viel positives Feedback. Besonders meine drei Söhne erfreuen sich der Therapie und stellen sich immer wieder zum Üben zur Verfügung.
Inwiefern gibt dir die Craniosacral-Therapie auch etwas, das dein Leben, deinen Alltag verändert? Hast du ein Beispiel?
Sie ist für mich eine Lebensschule. Ich lerne unglaublich vieles dazu. Bei jeder weiteren KlientIn, die ich behandeln darf, nehme ich für meinen persönlichen Weg vieles mit. Jeder Körper hat eine individuelle Selbstregulierung. Dies zu erfahren ist unbeschreiblich. Die positiven Feedbacks, die ich erhalte, freuen mich sehr. Ein Feedback einer Kollegin bleibt mir besonders in Erinnerung: Sie erzählte, dass sie nach ein paar Behandlungen besser schlafen könne und der störende Tinnitus schwächer wurde.
Was machst du aktuell und was sind deine Pläne?
Ich werde bis zum Abschluss meiner Ausbildung als Pflegefachfrau weiterarbeiten. Danach ist es mein Ziel, eine eigene Praxis zu eröffnen, um mein Wissen anzuwenden. Dies gibt mir die Möglichkeit, so vielen Menschen wie möglich den Zugang zur Craniosacral-Therapie zu ermöglichen.
Viel Glück und danke fürs Gespräch, Isabelle.
Sehr gern.