Puuh, was für eine Zeit. Gibt es ein Kraut, das beruhigt?
Ebikon, 9. November 2020 – Diese Hektik ist tief verankert. Und viele haben Jobs, die nicht befriedigen. Berufliche Erfüllung? Was tun? Erst einmal Lavendel in die Duftschale, zur Ruhe kommen. Und dann vielleicht... der eigene Weg, Schritt für Schritt.
Einmal mitten in einem Duftschälchen stehen! —Photo: https://pxhere.com, Lizenz: CC0 Public Domain
Das Kraut, das beruhigt, ist ganz klar der Lavendel.
Doch zuerst, warum eigentlich Beruhigung? Schliesslich haben wahrscheinlich alle schon zu allen Zeiten der menschlichen Entwicklung über Hektik und Unruhe geklagt. Damals, als die Uhren aufkamen, dann die Dampfmaschinen, die Autos, und und und. Wahrscheinlich wurde sogar schon vorher geklagt, bei den Ägyptern, Griechen, Römern…
…nur: Niemand hatte je so viel zur Arbeit und zurück zu pendeln. Niemand hatte ein tragbares kleines Täfelchen, auf das es so oft zu schauen gilt, seinem Gepiepse zu folgen. Und Schlaf? Der war in der Geschichte der Menschheit wohl noch nie so kurz wie jetzt. Und ständig piepst es.
Dazu die Pandemie. Die beruflichen Folgen daraus: Die einen sind froh, überhaupt noch einen Job zu haben, die anderen kommen auf ganz andere Fragen. Zum Beispiel: «Mir wird die Endlichkeit des Lebens bewusst. Also, dass man das, was man eigentlich tun möchte, tun sollte, jetzt, nicht später.» Oder: «Wenn etwas dermassen Kleines wie dieses Virus unser gewöhnliches Leben durcheinanderbringt, dann muss es doch möglich sein, die eigene Welt zumindest etwas zu bewegen. Dabei etwas Vernünftiges, Sinnvolles tun.»
Ja, klar. Das ist ein Rundumschlag gegen die gesellschaftliche Situation, vielleicht etwas arg unfair, dazu noch fest zugespitzte Gedanken zur Pandemie. Doch trifft das alles schon einen Punkt. Und wenn man auf das eigene Leben schaut... ist man da eher eine Ausnahme – oder passt diese Zuspitzung halt doch ziemlich gut?
Konkret: Lebt man fröhlich und zuversichtlich? Gesund? Hat man das Gefühl, die Zeit – auch die berufliche – nützlich zu verbringen? Vielleicht sogar sinnvoll? Solche Fragen lauern. Drängen manchmal weniger, manchmal mehr.
Und das berechtigterweise: Unsere Gesellschaft anerkennt den Wunsch, ja den Anspruch auf berufliche Erfüllung, sieht einen wichtigen Teil der persönlichen Entwicklung darin, auch beruflich den eigenen Weg zu gehen, selbstbestimmt.
Genauso ist klar: Auch ein Job, der einem nichts bringt ausser Geld, ist durchaus dienlich, füllt immerhin Kühlschrank und Pensionskasse. Und es gibt ja Leute, die das, was sie beruflich tun, völlig locker und zufrieden annehmen, einfach als Job. Könnte ein anderer sein, ist aber ziemlich egal.
Doch vielen stellt sich eben die Frage: «Gibt mir meine Arbeit auch etwas zurück? Bestätigt sie mich als Person, als Menschen, als ExpertIn? Tue ich meine Arbeit mit Begeisterung? Immerhin ist sie mein Alltag. Stehe ich dahinter, kann ich mich persönlich weiterentwickeln und entspricht sie meinen Werten? Kann ich mich mit meiner Arbeit identifizieren? Ist diese Arbeit ein wesentlicher Teil von mir?»
Woran erkenne ich das? An einer Art des Geerdet-Seins. Mit allem, was dazu gehört: Ausgeglichenheit, Vitalität, Humor, dem Gefühl von Gesundheit. Und Fröhlichkeit, Zuversicht. Ebenso wichtig: Dass man auch abschalten kann, Raum und Luft da ist für andere Dinge.
Das Gegenteil: Langeweile, Hektik. Unterforderung, Überforderung. Boreout, Burnout. Fremdbestimmung. Mehrere Wecker. Und das Gefühl, nicht zu tun, was man tun möchte. Hamsterrad. Sein Potential ausschöpfen? Ha!
All das. Und da ist es kein Wunder, dass da Unruhe aufkommt und Rastlosigkeit. Nervosität, Schlaflosigkeit.
Einfach etwas Lavendelöl ins Duftschälchen?
Kurz gesagt: Ja.
Es verbreitet sich diese Lavendel-Ruhe. Da lässt sich überlegen. Wie wichtig dieser Job ist. Ob man weiter will und, wenn ja, wie. Was die Leute sagen. Die FreundInnen, die Verwandten, und klar, die Familie, die PartnerIn. Wie man darauf reagieren soll. Auch ob die Unzufriedenheit wohl wächst, wenn man nicht zumindest den ersten Schritt einmal ausprobiert – oder ob man sich einfach an sie gewöhnt. Wie es war, damals mit 17, als man all die Erwachsenen gesehen hat, die so unglücklich dreinschauen. Und wie sich daraus befreien, ohne noch mehr Unruhe, Hektik, Angst hervorzurufen? Einen Job riskieren, der eigentlich gar nicht übel ist? Der die Miete zahlt, die Butter aufs Brot, die Rente? Was hält mich davon ab, einfach einen ersten Schritt zu tun? Voller Freude? Die Komfortzone ist ja cool, aber wie cool ist es, sie auch einmal zu verlassen, mutig und selbstbewusst? Neugierig sich auf Neues einzulassen?
Lavendel kann der Anfang sein. Seine ätherischen Öle beruhigen. Lassen den Geist zur Ruhe kommen, das Gedankenkarussell einhalten. Helfen, die Dinge und Fragen vor sich auszulegen, nüchtern und sachlich zu planen, in Ruhe die Zukunft anzugehen. Wer mag, lässt sich von einer TCM-TherapeutIn eine Tinktur verschreiben, die Lavendel beinhaltet.
Und wenn man sich für etwas Neues entscheidet? Zum Beispiel einen neuen Beruf? Beruhigt diese Entscheidung? Oft befreit sie, nimmt Gewicht von den Schultern, lässt aufatmen.
Doch gleichzeitig kann diese Entscheidung auch beunruhigen. Man weiss ja nicht, was sich alles ändern wird, mit welchen Folgen. Also noch mehr Lavendel?
Vielleicht. Aber wahrscheinlich reicht es einfach zu wissen: Vieles lässt sich auch langsam ändern, Schritt für Schritt. Ohne Bruch. Zum Beispiel beruflich: Unser modulares System ermöglicht es, Modul für Modul zu absolvieren, und zwar genau dann, wenn man die Zeit und die Ressourcen dazu hat. Der Job lässt sich nach und nach reduzieren. Oder ganz beibehalten. Dazu kommt das Wissen, dass man auf dem richtigen Weg ist, dem eigenen.
Zurück zu unserem Lavendelöl-Duftschälchen: Ja, einfach ausprobieren, auch die Berufsberatung, da gibt es Aus- und Weiterbildungen für jedes Alter, für jede Situation; und falls Alternativmedizin, Komplementärtherapie oder Medizinische Massagen mit eidg. Abschlüssen Thema sind, – ab an einen Infoanlass zu uns nach Luzern, ggf. online. Vielleicht auch dann, wenn man denkt: Hm, eigentlich gar kein Thema, aber doch irgendwie auf der Liste meiner tausend Interessen, und die klappere ich mal ab.
Mal sehen, was es da zu pflücken gibt.