«Der Entscheid fiel nicht von heute auf morgen»
Ebikon, 10. Juli 2020 – In der Schulmedizin fehlte ihr die Ganzheitlichkeit. Im Ayurveda ist das anders: die TherapeutIn hat mehr Zeit, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Katrin Bühler, Mutter, dipl. Pflegefachfrau HF und in Ausbildung zur Ayurveda-Komplementärtherapeutin, hier im Interview.
Katrin Bühler, dipl. Pflegefachfrau HF, schätzt das modulare Ausbildungssystem an der Heilpraktikerschule Luzern: «Ich bestimme das Tempo und kann die einzelnen Module so einplanen, wie sie in meinen Alltag passen. Sehr familien- und vor allem mamafreundlich.»
Du bist dipl. Pflegefachfrau HF mit langjähriger Erfahrung in Notfallmedizin. Jetzt bist du an der Ausbildung zur Komplementärtherapeutin in der Methode Ayurveda-Therapie. Wie kam es dazu?
Nach fast zehn Jahren Arbeit in der Notaufnahme des Spitals Thun merkte ich, dass es an der Zeit ist, mich neu zu orientieren. Mein «Rucksack» war vollgepackt mit Erfahrungen. Das hohe Arbeitstempo, Schichtarbeit und die Unplanbarkeit der Aufgaben – alles Aspekte, welche ich geliebt habe – wurden mit der Zeit eine Herausforderung. Dies besonders, weil zu dieser Zeit meine Kinder noch klein waren.
Du wolltest etwas anderes?
Ich merkte einfach, dass mir in der Schulmedizin bei gewissen Erkrankungen und Beschwerden die Ganzheitlichkeit fehlte. Zudem interessierte mich der Ayurveda schon seit mehreren Jahren. So kam es, dass ich die Ausbildung zur Komplementärtherapeutin in Ayurveda-Therapie in Angriff nahm.
War es schwierig für dich, diese Entscheidung zu treffen?
Der Entscheid fiel nicht von heute auf morgen. Ich spielte schon einige Zeit mit dem Gedanken der Neuorientierung.
Und plötzlich war es klar?
Ja, als ich eine Familie betreut habe, deren Kind einen schrecklichen Unfall hatte, da war es klar für mich. Das war mein Schlüsselmoment.
Dann kamst du zum Ayurveda?
Genau, im Ayurveda, mit seiner aufs Positive ausgerichteten Grundhaltung, fand ich genau, was ich gesucht habe. Ich habe meine Entscheidung noch nie bereut.
Du hast deine eigene Praxis für Ayurveda-Therapie. Ein Traum? Oder manchmal auch wirklich eine grosse Herausforderung?
Ein Traum, der mich herausfordert. Die Selbständigkeit ist für mich Neuland, aber es macht mir Freude, mich mit diesen Aufgaben auseinanderzusetzen und mich weiterzuentwickeln. Eine Praxis gibt ja viel zu tun, viele ganz verschiedene Dinge. Die grösste Herausforderung sehe ich im Zeitmanagement: Familie, Ausbildung und Praxis – das alles unter einen Hut zu bringen.
Die Ausbildung zur Ernährungs- und Gesundheitsberaterin in Ayurveda hast du bereits in der Tasche. Lässt sich Ayurveda einfach in den Alltag integrieren?
Der Ayurveda hat zum Ziel, jeden Menschen zurück zur eigenen Natur zu bringen, damit er in Balance leben kann. Durch den Ayurveda kann jeder lernen, was für seine eigene Persönlichkeit gesund ist. Es gibt viele einfache Ernährungs- und Verhaltensempfehlungen, die sich schrittweise und einfach in den Alltag integrieren lassen. Was mir besonders gefällt, sind die Aspekte der Einfachheit, Nachhaltigkeit, Saisonalität und Regionalität.
Wird dir das ayurvedische Essen auch mal langweilig?
Nein, ich finde die ayurvedische Küche unglaublich abwechslungsreich, bunt, kreativ und bekömmlich. Und übrigens nicht nur ich – meine ganze Familie findet das Essen lecker.
Etwas für unsere Marketingabteilung: Wie gefällt es dir an der Heilpraktikerschule Luzern und was motiviert dich von Amsoldingen, nahe bei Thun, hierher zu pendeln?
Für mich ist der modulare Aufbau der Ausbildung ideal. Ich bestimme das Tempo und kann die einzelnen Module so einplanen, wie sie in meinen Alltag passen. Dieses System ist sehr familien- und vor allem mamafreundlich. Wenn ich ein dreitägiges Modul besuche, übernachte ich jeweils in Luzern. So kann ich voll und ganz in die Thematik eintauchen und komme am Montagabend neu inspiriert nach Hause und freue mich auf meine Familie.
Zum Schluss: Du schreibst gerne über «Menschen, Medizin und Worte». Dürfen wir bald dein erstes Buch lesen?
Das wäre schön. Es ist tatsächlich ein Traum von mir, einen Roman zu schreiben. Aber es ist ja wichtig, unerfüllte Träume zu haben. Wer weiss, vielleicht wenn ich pensioniert bin…
Danke für das Gespräch, Katrin.
Sehr gerne.
Katrin Bühler, Praxis für Ayurveda-Therapie
Dipl. Pflegefachfrau HF, Notfallstation Spital Thun, Ausbildnerin und Kursleiterin Nothilfekurse. Dann zertifizierte Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin, zweifache Mutter und in Ausbildung zur Komplementärtherapeutin in Ayurveda. Mit eigener Praxis: www.sensi-ayurveda.ch
Übersicht über unsere Ausbildungen, hier.