Die Nebenwirkungen von Kortison mit TCM behandeln
Als Therapeut ist man oftmals mit Patienten konfrontiert, die unter Therapie mit Corticosteroiden stehen oder gestanden haben. Der Grund dafür ist, dass Kortison ein ganz besonderes «Medikament» ist: schließlich handelt es sich ja eigentlich um ein physiologisch vorkommendes Hormon der Nebenniere im Menschen. Als solches wird es nicht nur aus endokrinologischen Erwägungen heraus (wie etwa beim Mangel daran im Falle einer Addison – Krankheit), sondern – und das viel häufiger – zum übermässigen Betonen der physiologischen Wirkung verschrieben. So nutzt man es gerne bei entzündlichen, allergischen und (auto-) immunologischen Erkrankungen: z.B. bei rheumatischen Beschwerden, Hauterkrankungen, verengenden Lungenerkrankungen (Asthma bronchiale, COPD) und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED).
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Wenn Kortison zum Unterdrücken der akuten Beschwerden auch zumeist gute Dienste leistet, so klagen doch viele Patienten über damit verbundene Nebenwirkungen. Will man diese nun über die TCM behandeln, so ist es wichtig, die Störungen im Sinne der Diagnostik der TCM zu erfassen, um hiernach entsprechende therapeutische Schritte über z.B. Akupunktur und Phytotherapie einzuleiten. Mit anderen Worten gilt es, die Wirkungsweise von Kortison im Sinne der TCM-Energetik zu erfassen. Da hierzu klassische Beschreibungen fehlen, führt der Weg über ein detektivisches Herausarbeiten anhand der physiologischen und pathologischen Wirkungen von Kortison. Als Pionier dieser Detektivarbeit ist ohne Zweifel Bob Flaws anzuführen. Das Ziel der Suche ist es, den gemeinsamen Nenner der erwünschten und nachteiligen Funktionen einer Arznei im Sinne einer TCM-Einteilung zu ermitteln.
Lesen Sie den Artikel im TCM-Fachmagazin Yin Yang:
Die Nebenwirkungen von Kortison mit TCM behandeln
Robert Trnoska, TCM-Fachmagazin Yin Yang, Juni 2016, Seiten 24–29